德语诗歌

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Joseph von EichendorffMondnachtEs war, als hätt' der HimmelDie Erde still geküsst,Dass sie im BlütenschimmerVon ihm nun träumen müsst.Die Luft ging durch die Felder,Die Ähren wogten sacht,Es rauschten leis' die Wälder,So sternklar war die Nacht.Und meine Seele spannteWeit ihre Flügel aus,Flog durch die stillen Lande,Als flöge sie nach Haus.Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris HerbsttagHerr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los.Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;gib ihnen noch zwei südlichere Tage,dränge sie zur Vollendung hin, und jagedie letzte Süße in den schweren Wein.Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und herunruhig wandern, wenn die Blätter treiben.Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, ParisDer PantherIm Jardin des Plantes, ParisSein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbeso müd geworden, dass er nichts mehr hält.Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbeund hinter tausend Stäben keine Welt.Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,der sich im allerkleinsten Kreise dreht,ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,in der betäubt ein großer Wille steht.Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupillesich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,geht durch der Glieder angespannte Stille -und hört im Herzen auf zu sein.Bertolt BrechtErinnerung an Marie A.1An jenem T ag im blauen Mond SeptemberStill unter einem jungen PflaumenbaumDa hielt ich sie, die stille bleiche LiebeIn meinem Arm wie einen holden Traum.Und über uns im schönen SommerhimmelWar eine Wolke, die ich lange sahSie war sehr weiß und ungeheuer obenUnd als ich aufsah, war sie nimmer da.2Seit jenem T ag sind viele, viele Monde Geschwommen still hinunter und vorbeiDie Pflaumenbäume sind wohl abgehauenUnd fragst du mich, was mit der Liebe sei?So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern. Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer Ich weiß nur mehr: Ich küsste es dereinst.3Und auch den Kuss, ich hätt' ihn längst vergessen Wenn nicht die Wolke da gewesen wärDie weiß ich noch und werd ich immer wissen Sie war sehr weiß und kam von oben her.Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind Doch jene Wolke blühte nur MinutenUnd als ich aufsah, schwand sie schon im Wind. Johann Wolfgang von GoetheGefundenIch ging im WaldeSo für mich hin,Und nichts zu suchen,Das war mein Sinn.Im Schatten sah ichEin Blümchen stehn,Wie Sterne leuchtend,Wie Äuglein schön.Ich wollt es brechen,Da sagt es fein:Soll ich zum WelkenGebrochen sein?Ich grub's mit allenDen Würzlein aus.Zum Garten trug ich'sAm hübschen Haus.Und pflanzt es wiederAm stillen Ort;Nun zweigt es immerUnd blüht so fort.Die Ballade vom Brennesselbusch Börries Frhr. von MünchhausenLiebe fragte Liebe: "Was ist noch nicht mein?"Sprach zur Liebe Liebe: "Alles, alles dein!"Liebe küßte Liebe: "Liebste, liebst du mich?"Küßte Liebe Liebe: "Ewig, ewiglich!"---Hand in Hand hernieder stieg er mit Maleenvon dem Heidehügel, wo die Nesseln stehen,eine Nessel brach er, gab er ihrer Hand,zu der Liebsten sprach er: "Uns brennt heißrer Brand!Lippe glomm auf Lippe, bis die Lust zum Schmerz,bis der Atem stockte, brannte Herz auf Herz,darum, wo nur Nesseln stehn am Straßenrand,wolln wir daran denken, was uns heute band!"Spricht von Treu die Liebe, sagt sie "ewig" nur,-ach, die Treu am Mittag gilt nur bis zwölf Uhr,Treue gilt am Abend, bis die Nacht begann -und doch weiß ich Herzen, die verbluten dran.Krieg verschlug das Mädchen, wie ein Blatt verweht, das im Wind die Wege fremder Koppeln geht,und ihr lieber Liebster stieg zum Königsthron,eine Königstochter nahm der Königssohn.-Sieben Jahre gingen, und die Nessel standsieben Jahr an jedem deutschen Straßenrand,wer hat Treu gehalten? Gott alleine weiß,ob nicht wunde Treue brennet doppelt heiß!Bei der Jagd im Walde stand mit schwerem Sinn, stand am Knick der König bei der Königin, Nesselblatt zum Munde hob er wie gebannt,und die Lippe brannte, wie sie einst gebrannt:"Brennettelbusch,Brennettelbusch so kleene,wat steihst du so alleene!Brennettelbusch, wo is myn Tyd' eblewen,un wo is myn Maleen?""Sprichst du mit fremder Zunge?" frug die Königin, "So sang ich als Junge", sprach er vor sich hin. Heim sie ritten schweigend, Abend hing im Land,- seine Lippen brannten, wie sie einst gebrannt!Durch den Garten streifte still die Königin,zu der Magd am Flusse trat sie heimlich hin, welche Wäsche spülte noch im Sternenlicht,Tränen sahn die Sterne auf der Magd Gesicht:"Brennettelbusch,Brennettelbusch so kleene,wat steihst du so alleene!Brennettelbusch,ik hev de Tyd 'eweten,dar was ik nich alleen!"Sprach die Dame leise: "Sah ich dein Gesichtunter dem Gesinde? Nein, ich sah es nicht!" Sprach das Mädchen leiser: "Konntest es nicht sehn, gestern bin ich kommen, und ich heiß Maleen!"-Viele Wellen wallen weit ins graue Meer,eilig sind die Wellen, ihre Hände leer,eine schleicht so langsam mit den Schwestern hin,trägt in nassen Armen eine Königin.---Liebe fragte Liebe: "Sag, weshalb du weinst?" Raunte Lieb zur Liebe: "Heut ist nicht mehr wie einst!" Liebe klagte Liebe: "Ists nicht wie vorher?"Sprach zur Liebe Liebe: "Nimmer - nimmermehr."Johann Wolfgang von GoetheDer ZauberlehrlingHat der alte Hexenmeistersich doch einmal wegbegeben!Und nun sollen seine Geisterauch nach meinem Willen leben.Seine Wort und Werkemerkt ich und den Brauch,und mit Geistesstärketu ich Wunder auch.Walle! walleManche Strecke,daß, zum Zwecke,Wasser fließeund mit reichem, vollem Schwallezu dem Bade sich ergieße.Und nun komm, du alter Besen!Nimm die schlechten Lumpenhüllen;bist schon lange Knecht gewesen:nun erfülle meinen Willen!Auf zwei Beinen stehe,oben sei ein Kopf,eile nun und gehemit dem Wassertopf!Walle! wallemanche Strecke,daß, zum Zwecke,Wasser fließeund mit reichem, vollem Schwallezu dem Bade sich ergieße.Seht, er läuft zum Ufer nieder, Wahrlich! ist schon an dem Flusse, und mit Blitzesschnelle wiederist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweiten Male!Wie das Becken schwillt!Wie sich jede Schalevoll mit Wasser füllt!Stehe! stehe!denn wir habendeiner Gabenvollgemessen! -Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen. Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güssebringt er schnell herein,Ach! und hundert Flüssestürzen auf mich ein.Nein, nicht längerkann ichs lassen;will ihn fassen.Das ist Tücke!Ach! nun wird mir immer bänger! Welche Mine! welche Blicke!O du Ausgeburt der Hölle!Soll das ganze Haus ersaufen? Seh ich über jede Schwelledoch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen,der nicht hören will!Stock, der du gewesen,steh doch wieder still!Willst am Endegar nicht lassen?Will dich fassen,will dich haltenund das alte Holz behendemit dem scharfen Beile spalten.Seht da kommt er schleppend wieder!Wie ich mich nur auf dich werfe,gleich, o Kobold, liegst du nieder; krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich, brav getroffen!Seht, er ist entzwei!Und nun kann ich hoffen,und ich atme frei!Wehe! wehe!Beide Teilestehn in Eileschon als Knechtevöllig fertig in die Höhe!Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!Und sie laufen! Naß und nässerwirds im Saal und auf den Stufen.Welch entsetzliches Gewässer!Herr und Meister! hör mich rufen! -Ach, da kommt der Meister!Herr, die Not ist groß!Die ich rief, die Geisterwerd ich nun nicht los."In die Ecke,Besen, Besen!Seids gewesen.Denn als Geisterruft euch nur zu diesem Zwecke,erst hervor der alte Meister."Johann Wolfgang von GoetheWillkommen und Abschied(Spätere Fassung, ~1785)Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht.Der Abend wiegte schon die Erde,Und an den Bergen hing die Nacht;Schon stand im Nebelkleid die EicheEin aufgetürmter Riese, da,Wo Finsternis aus dem GesträucheMit hundert schwarzen Augen sah.Der Mond von einem WolkenhügelSah kläglich aus dem Duft hervor,Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich mein Ohr;Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,Doch frisch und fröhlich war mein Mut:In meinen Adern welches Feuer!In meinem Herzen welche Glut!Dich sah ich, und die milde FreudeFloß von dem süßen Blick auf mich;Ganz war mein Herz an deiner SeiteUnd jeder Atemzug für dich.Ein rosenfarbnes FrühlingswetterUmgab das liebliche Gesicht,Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!Ich hofft es, ich verdient es nicht!Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz:In deinen Küssen welche Wonne!In deinem Auge welcher Schmerz!Ich ging, du standst und sahst zur Erden Und sahst mir nach mit nassem Blick:Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein GlückJohann Wolfgang von GoetheDer Erlkönig (1778)Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind;Er hat den Knaben wohl in dem Arm,Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? - Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand."Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? -Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;In dürren Blättern säuselt der Wind. -"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?Meine Töchter sollen dich warten schön;Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein."Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:Es scheinen die alten Weiden so grau. -"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! -Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not;In seinen Armen das Kind war tot.Johann Wolfgang von GoetheAn den MondFüllest wieder Busch und TalStill mit Nebelglanz,Lösest endlich auch einmalMeine Seele ganz;Breitest über mein GefildLindernd deinen Blick,Wie des Freundes Auge mildÜber mein Geschick.Jeden Nachklang fühlt mein HerzFroh- und trüber Zeit,Wandle zwischen Freud' und SchmerzIn der Einsamkeit.Fließe, fließe, lieber Fluß!Nimmer werd' ich froh;So verrauschte Scherz und KußUnd die Treue so.Ich besaß es doch einmal,was so köstlich ist!Daß man doch zu seiner QualNimmer es vergißt!Rausche, Fluß, das Tal entlang,Ohne Rast und Ruh,Rausche, flüstre meinem SangMelodien zu!Wenn du in der WinternachtWütend überschwillstOder um die FrühlingsprachtJunger Knospen quillst.Selig, wer sich vor der WeltOhne Haß verschließt,Einen Freund am Busen hältUnd mit dem genießt,Was, von Menschen nicht gewußtOder nicht bedacht,Durch das Labyrinth der BrustWandelt in der Nacht.Heinrich HeineEin Jüngling liebt ein MädchenEin Jüngling liebt ein Mädchen,Die hat einen andern erwählt;Der andre liebt eine andre,Und hat sich mit dieser vermählt.Das Mädchen heiratet aus ÄrgerDen ersten besten Mann,Der ihr in den Weg gelaufen;Der Jüngling ist übel dran.Es ist eine alte Geschichte,Doch bleibt sie immer neu;Und wem sie just passieret,Dem bricht das Herz entzwei.Heinrich Heine: Buch der LiederLyrisches Intermezzo--------------------------------------------------------------------------------IIm wunderschönen Monat Mai,Als alle Knospen sprangen,Da ist in meinem HerzenDie Liebe aufgegangen.Im wunderschönen Monat Mai,Als alle Vögel sangen,Da hab ich ihr gestandenMein Sehnen und Verlangen.Erich FriedWas es istEs ist Unsinnsagt die VernunftEs ist was es istsagt die LiebeEs ist Unglücksagt die BerechnungEs ist nichts als Schmerzsagt die AngstEs ist aussichtslossagt die EinsichtEs ist was es istsagt die LiebeEs ist lächerlichsagt der StolzEs ist leichtsinnigsagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe。

德语诗一首:湖上-歌德

德语诗一首:湖上-歌德

Auf dem See湖上(歌德 1775)Und frische Nahrung neues BlutSaug’ ich aus freier Welt;Wie ist Natur so hold und gutDie mich am Busen hält!Die Welle wieget unsern KahnIm Rudertakt hinaufUnd Berge wolkig himmelanBegegnen unserm Lauf.Aug’ mein Aug’ was sinkst du nieder? Goldne Träume kommt ihr wieder?Weg du Traum! so gold du bist;Hier auch Lieb und Leben ist.Auf der Welle blxxxxinkenTausend schwebende SterneWeiche Nebel trinkenRings die türmende Ferne;Morgenwind umflügeltDie beschattete BuchtUnd im See bespiegeltSich die reifende Frucht.新鲜的营养和新的血液,我从自由的世界里吸取;大自然是如此亲切而美好,她把我拥在怀中!湖波摇着我们的小船在船桨的节拍中上下晃动,高耸入云的山峰,迎接我们的航程。

眼睛,我的眼睛啊,你为何低垂?金色的梦啊,你们何又再来?走开吧,你这美梦!尽管你是如此金贵;这里也有爱情和生命。

湖波上闪耀着千万颗漂浮的星星,软雾吞没了周围高耸的远景;晨风微微吹过阴影下的湖湾,湖水中倒映着成熟中的果子。

推荐诗歌中德文版

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推荐诗歌中德文版MailiedJohann Wolfgang von Goethe Wie herrlich leuchtetMir die Natur!Wie gl?nzt die Sonne! Wie lacht die Flur!Es dringen BlütenAus jedem ZweigUnd tausend Stimmen Aus dem Gestr?uch. Und Freud′ und Wonne Aus jeder Brust.O Erd’, o Sonne!O Glück, o Lust!O Lieb, o Liebe!So golden sch?n,Wie MorgenwolkenAuf jenen H?hn!Du segnest herrlichDas frische Feld,Im BlütendampfeDie volle Welt.O M?dchen, M?dchen, Wie lieb’ ich dich!Wie blickt dein Auge! Wie liebst du mich!So liebt die Lerche Gesang und Luft,Und Morgenblumen Den Himmelsduft,Wie ich dich liebeMit warmem Blut,Die du mir JugendUnd Freud’ und Mut五月歌歌德张威廉译自然是多么美好在对着我闪耀!太阳是何等光辉!原野在怎样欢笑!每根枝条都迸发了花苞:小树丛中传出千种声调。

每个胸怀都感到快乐和陶醉。

啊,大地;啊,太阳!啊,幸福;啊,欢快!啊,爱情;啊,爱情!你灿烂像黄金,又像那边高山上的朝云!你绮丽地造福了清新的田野,教花气氤氲充满了世界。

啊,少女;啊,少女,我多么爱你!你的眼若流波,你多么爱我!正像云雀爱天空和歌唱,又像朝花爱天香。

德语诗歌赏析:《自爱》

德语诗歌赏析:《自爱》

德语诗歌赏析:《自爱》今天,小编要为大家推荐一篇德语诗歌:《自爱》,这首诗歌出自于默剧大师卓别林之手,和小编一起来感受一下吧!Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, nicht gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man Authentisch-Sein!当我开始真正爱自己的时候,我才认识到情绪上的痛苦只是提醒我,不要违背自己的本心去生活。

今天我明白了,这叫做真实的存在。

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden besc hämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste dass weder die Zeit reif noch der Mensch dazu bereit war und auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich, das nennt sich Selbstachtung!当我开始真正爱自己的时候,我才懂得,把自己的愿望强加于人是多么令人惭愧,就算我知道,时机并不成熟,那人也还没有做好准备,就算她就是我自己,今天我明白了,这叫做自尊心。

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man Reife!我当开始爱自己的时候,我不再羡慕另一种生活,我渐渐看到,我周围的一切都有着向上生长的姿态。

第三届“求是杯”国际诗歌创作与翻译大赛德语诗歌原文

第三届“求是杯”国际诗歌创作与翻译大赛德语诗歌原文

德语诗歌原文1.SchaumMarion PoschmannWald schäumt auf. Wieder und wiederschäumt Wald auf, verpufft. Auf Parkbänken sitzen,in bleichen Ideen von Abend baden. Sich Wolkenbetrachtungen widmen, den Schichten von Schönheitin einer Bewußtseinswanne in Übergröße. Der Lautsprecheran der Laterne spricht.…Siehe, er kommt mit den Wolken!“ Es bleibt einunübersetzbarer Rest. Den Rest niemals denken können.Der Rest wäre das, was dem Geist widerfährt, wenn er fliegt.Sich statt dessen von Wolken bewandern lassen. Ihren Schattenauf dem Gesicht. Dunkles Antlitz der Zeit. Der Park kühlt ab,der Wächter räuspert sich.Der Laternenpfahl spricht. Wolken in Schleiern und Schlieren, nie abgeschlossenes Sammelgebiet. Auf den Parkbänken Schachspieler, die die Gewalten in Kästchen setzen. Throne und Mächte.Während die sinkende Sonne die Brunnen verkorkt, läßt derParkwächter alle Wolken platzen. Sto Gramm, der Bauerrückt vor.20162.TigerelegieMarion PoschmannSchwarzer-Bambus-Park Peking: Laß uns durch leere Stellenin ihn hineinfinden, laß uns Passagen tief in den Stangenwald,und ihn von innen her auflösen, bis er zu dem geworden ist,was er von Anfang an war: eine Bewegung, so lautlos unddrückend wie Schnee, die Erinnerung an eine weiße gestreifte Raubkatze, die jetzt in Tausende Bambusstäbe zerfällt. Unterhemd, Krallenhand: Alte Chinesen üben am Lotusteich zwischen den Hochhäusern Gleiten und Sprung, den Biß in die Kehle, ehren den weißen Tiger des Westens, das große Insekt. Sostehen, im Schatten der Schattenboxer, die Pfote erhoben, den。

德语圣诞诗歌(2)

德语圣诞诗歌(2)

WeihnachtsliedIm Syrerland in weiter Fernhört man ein starkes Singen.Vom Erdenrand vermocht es gernzur Hölle selbst zu dringen.Neu war die Mär: Frei von Beschwer geboren wärein Sohn von reiner Maide.Die Botschaft klar, so wunderbar, dem Teufel warzu großem Zorn und Leide.Er schlug in Ärger eine Kluftin eine Mauer, naheder Bethlehemschen Gnadengruft.Den Riß ich selber sahe.O reicher Gott, die Welt ist dein,die Fürsten dein auf Erden,sie mögen tot, lebendig seinund noch geboren werden!Der Armut Macht hat jene Nacht so wohl bedacht durch Gottes weise Schickung,als dich so groß, den reinen Sproß, aus keuschem Schoßfrei von der Schuld UmstrickungDie schönste Jungfrau dort gebar,von Ewigkeit erkoren.Wie elend, ach, die Herberg' war,wo sie dich hat geboren!Ein Esel kam, zum Ochs gestellt,gastfreundlich dir entgegen.Die Krippe nahm, als Bett gestellt,dich auf, um dich zu hegen.Die dein genas und vor die saß, sie wußte, daßIhr Herr und Gott du seiest.Dich Jungfrau hat des Schöpfers Rat, daß du in Tat den Namen "Kind" ihm leihest.Euch zwei vereint, ich Wolkensteinvon ganzem Herzen preise.Hilf mir, Sohn Gottes, Jungfrau rein,bei meiner letzten Reise.Oswald von Wolkenstein (1377 - 1445)Ein Lobgesang von der Geburt ChristiGelobet seist du, Jesu Christ,daß du Mensch geboren bistvon einer Jungfrau, das ist wahr;des freuet sich der Engel Schar.Kyrieleis.Des ewgen Vaters einig Kindjetzt man in der Krippe findt.In unser armes Fleisch und Blutverkleidet sich das ewig Gut.Kyrieleis.Den aller Welt Kreis nie umschloß,der liegt in Marien Schoß.Er ist ein Kindlein worden klein,der alle Ding erhält allein.Kyrieleis.Das ewig Licht geht da herein,gibt der Welt ein neuen Schein.Es leucht wohl mitten in der Nachtund uns des Lichtes Kinder macht. Kyrieleis.Der Sohn des Vaters, Gott von Art,ein Gast in der Welte warund führt uns aus dem Jammerthal;er macht uns Erben in sein'm Saal. Kyrieleis.Er ist auf Erden kommen arm,daß er unser sich erbarmund in dem Himmel mache reichund seinen lieben Engeln gleich. Kyrieleis.Das hat er alles uns getan,sein groß Lieb zu zeigen an.Des freu sich alle Christenheitund dank ihm des in Ewigkeit. Kyrieleis.Martin Luther (1483 - 1546)Vor Gott geht's göttlich herVor Gott geht's göttlich her;und nicht nach Stand und Würden. Herodem läßt er leer,mit seinem ganzen Heer;und Hirten auf dem Felde bei den Hürden erwählet er.Sie saßen da und hüteten im Dunkeln ihre Herde mit unbefangenem frommen Sinn;da stand vor ihnen, an der Erde,der Engel Gottes und trat zu ihnen hin,und sie umleuchtete des Herrn Klarheit,und er sagte ihnen die Wahrheit.Und eilend auf sie standen,gen Bethlehem zu gehn;und kamen hin und fanden,ohn' weiters zu verstehn,Mirjam und Joseph beide,und in der Krippen lag zu ihrer großen Freude in seinem Windelkleideaus Grummet von der Weideder Knabe wunderschön.Matthias Claudius (1740 - 1815)Die heilige NachtGesegnet sei die Heilige Nacht,Die uns das Licht der Welt gebracht! -Wohl unterm lieben HimmelszeltDie Hirten lagen auf dem Feld.Ein Engel Gottes, licht und klar,Mit seinem Gruß tritt auf sie dar.Vor Angst sie decken ihr Angesicht,Da spricht der Engel: "Fürcht't euch nicht!Ich verkünd' euch große Freud:Der Heiland ist euch geboren heut."Da gehn die Hirten hin in Eil,Zu schaun mit Augen das ewig Heil;Zu singen dem süßen Gast Willkomm, Zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. -Bald kommen auch gezogen fernDie Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern.Sie knien vor dem Kindlein hold, Schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.Vom Himmel hoch der Engel Heer Frohlocket: "Gott in der Höh sei Ehr!"Eduard Mörike (1804-1875)Die Heilige NachtSo war der Herr Jesus geborenim Stall bei der kalten Nacht.Die Armen, die haben gefroren,den Reichen war's warm gemacht.Sein Vater ist Schreiner gewesen,die Mutter war eine Magd,Sie haben kein Geld besessen,sie haben sich wohl geplagt.Kein Wirt hat ins Haus sie genommen; sie waren von Herzen froh,daß sie noch in Stall sind gekommen.Sie legten das Kind auf Stroh.Die Engel, die haben gesungen,daß wohl ein Wunder geschehn.Da kamen die Hirten gesprungenund haben es angesehn.Die Hirten, die will es erbarmen,wie elend das Kindlein sei.Es ist eine G'schicht für die Armen,kein Reicher war nicht dabei.Ludwig Thoma (1867 - 1921)Der DezemberDas Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.Ist gar nicht sehr gesund.Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.Kennt gar die letzte Stund.Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.Ruht beides unterm Schnee.Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.Und Wehmut tut halt weh.Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin. Nichts bleibt. Und nichts vergeht.Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.Nützt nichts, dass man's versteht.Und wieder stapft der Nikolausdurch jeden Kindertraum.Und wieder blüht in jedem Hausder goldengrüne Baum.Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt, wie hold Christbäume blühn.Hast nun den Weihnachtsmann gespielt und glaubst nicht mehr an ihn.Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag. Dann dröhnt das Erz und spricht:'Das Jahr kennt seinen letzten Tag,und du kennst deinen nicht.'。

德语诗歌

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墙艾青一堵墙,像一把刀把一个城市切成两半一半在东方一半在西方墙有多高?有多厚?有多长?再高、再厚、再长也不可能比中国的长城更高、更厚、更长它也只是历史的陈迹民族的创伤谁也不喜欢这样的墙三米高算得了什么五十厘米厚算得了什么四十五公里长算得了什么再高一千倍再长一千倍又怎能阻挡天上的云彩、风、雨和阳光?又怎能阻挡飞鸟的翅膀和夜鶯的歌唱?又怎能阻挡流动的水与空气?又怎能阻挡千百万人的比风更自由的思想?比土地更深厚的意志?Joseph Freiherr von Eichendorff: "Mondnacht“Es war, als hätt' der HimmelDie Erde still geküßt,Daß sie im BlütenschimmerVon ihm nun träumen müßt'.Die Luft ging durch die Felder,Die Ähren wogten sacht,Es rauschten leis die Wälder,So sternklar war die Nacht.Und meine Seele spannteWeit ihre Flügel aus,Flog durch die stillen Lande,Als flöge sie nach Haus月夜[德]约瑟夫·弗萊赫爾·馮·艾辛多就好像,是那天空,悄悄地亲吻了大地,大地在花朵闪烁的微光,肯定是梦到了天空。

夜风从田间抚过,麦穗轻柔地摇摆,森林閒樹葉沙沙地低语,夜空中群星如此灿烂。

而我的心屏氣凝息展開翅膀,從寂靜的田野上方飛過,仿佛向着家园飞去。

Ch'ang-sha 1925Allein; steh im kalten Herbst:Hsiang, der nordwärts fließt,Orangeninsel, das Kap.Seh zehntausend Berge, rotes Rund,sich türmenden Wald, verfärbt;breit der Fluß, Jadeschein,hundert Boote auf Wettfahrt.Adler stoßen hoch in den Raum,Fische schweben am seichten Grund -zehntausend Arten, unterm Frosthimmelstreitend für Freiheit.Verdrossen der Öde,frag ich die blaue Weite, die große Erde:Wer meistert das Auf und Ab?Kam mit hundert Gefährten einst her.Gedanken an damals: stolzer Jahre, Monate Fülle.Allesamt Lernende, junge Leute,aufrichtig, aufrecht;erregbar aufs stärkste.Mit Fingern zeigend: China,"Nieder!" "Bravo!" die Schriften,ein Dreck ihrerzeit die Hochgestellten.Erinnert ihr euch:inmitten der Strömung Schläge ins Wasser,die Wellen, hemmend den Flug des Boots?(Übertr. Joachim Schickel)毛泽东《沁园春·长沙》(一九二五年)独立寒秋,湘江北去,桔子洲头。

德国著名诗歌

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德国著名诗歌漫游者的夜歌〔德国〕歌德一切峰顶的上空静寂,一切的树梢中你几乎觉察不到一些声气;鸟儿们静默在林里。

且等候,你也快要去休息。

一阵可爱的钟声〔德国〕海涅一阵可爱的钟声,轻轻掠过我的心房。

响吧,春天的小唱,一直响到远方。

响出去,响到那百花盛开的园邸。

如果看见一枝蔷薇,说我请你代为致意。

乘着歌声的翅膀〔德国〕海涅乘着这歌声的翅膀,亲爱的随我前往。

去到那恒河的岸旁,最美丽的好地方。

那花园里开满了红花,月亮在放射光辉。

玉莲花在那儿等待,等她的小妹妹。

紫罗兰微笑的耳语,仰望着明亮星星。

玫瑰花悄悄地讲着,她芬芳的心情。

那温柔而可爱的羚羊,跳过来细心倾听。

远处那圣河的波涛,发出了喧啸声。

让我们在棕榈树底下,静静地躺下休息。

沐浴着友爱和恬静,憧憬着幸福的梦。

我们乘在黑暗的邮车里〔德国〕海涅我们乘在黑暗的邮车里坐了个通宵;我们互相偎依着,一路上有说有笑。

可是,到天色发亮,我们是多么惊愕!因为亲近了小爱神,这个揩油的乘客。

雾中〔德国〕赫尔曼·黑塞在雾中散步真是奇妙!一木一石都很孤独,没有一棵树看到别棵树,棵棵都很孤独。

当我生活得开朗之时,我在世上有很多友人;如今,由于大雾弥漫,再也看不到任何人。

确实,不认识黑暗的人,决不能称为明智之士,难摆脱的黑暗悄悄地把他跟一切人隔离。

在雾中散步真是奇妙!人生就是孑然孤独的样子。

独处。

没有一个人了解别人,人人都很孤独。

生命的一半〔德国〕弗里德里希·荷尔德林映入眼帘的是果树上挂满的黄梨是开满野玫瑰的湖堤是融入湖泊之中的土地是美丽的天鹅扭动的身躯它们沉醉于亲吻中的甜蜜把头浸入圣洁清澈的湖水中,泛起阵阵涟漪我可真悲哀,当寒冬来临之际我在哪里将鲜花采集?哪里有充足的阳光来温暖寒冷的冬季?哪里又能找到抵御严寒的栖息之地?沉默而冷漠的墙壁在北风中无言而寒冷地站立旗帜哗哗作响,打破了寒冷的静寂。

在柔媚的湛蓝中〔德国〕弗里德里希·荷尔德林在柔媚的湛蓝中教堂钟楼盛开金属尖顶。

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Joseph von EichendorffMondnachtEs war, als hätt' der HimmelDie Erde still geküsst,Dass sie im BlütenschimmerVon ihm nun träumen müsst.Die Luft ging durch die Felder,Die Ähren wogten sacht,Es rauschten leis' die Wälder,So sternklar war die Nacht.Und meine Seele spannteWeit ihre Flügel aus,Flog durch die stillen Lande,Als flöge sie nach Haus.Rainer Maria Rilke, ParisHerbsttagHerr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los.Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;gib ihnen noch zwei südlichere Tage,dränge sie zur Vollendung hin, und jagedie letzte Süße in den schweren Wein.Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und herunruhig wandern, wenn die Blätter treiben.Rainer Maria Rilke, ParisDer PantherIm Jardin des Plantes, ParisSein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbeso müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbeund hinter tausend Stäben keine Welt.Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht,ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,in der betäubt ein großer Wille steht.Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupillesich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein.Bertolt BrechtErinnerung an Marie A.1An jenem Tag im blauen Mond SeptemberStill unter einem jungen PflaumenbaumDa hielt ich sie, die stille bleiche LiebeIn meinem Arm wie einen holden Traum.Und über uns im schönen SommerhimmelWar eine Wolke, die ich lange sahSie war sehr weiß und ungeheuer obenUnd als ich aufsah, war sie nimmer da.2Seit jenem Tag sind viele, viele Monde Geschwommen still hinunter und vorbeiDie Pflaumenbäume sind wohl abgehauenUnd fragst du mich, was mit der Liebe sei?So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern. Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer Ich weiß nur mehr: Ich küsste es dereinst.3Und auch den Kuss, ich hätt' ihn längst vergessen Wenn nicht die Wolke da gewesen wärDie weiß ich noch und werd ich immer wissen Sie war sehr weiß und kam von oben her.Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind Doch jene Wolke blühte nur MinutenUnd als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.Johann Wolfgang von GoetheGefundenIch ging im WaldeSo für mich hin,Und nichts zu suchen,Das war mein Sinn.Im Schatten sah ichEin Blümchen stehn,Wie Sterne leuchtend,Wie Äuglein schön.Ich wollt es brechen,Da sagt es fein:Soll ich zum WelkenGebrochen seinIch grub's mit allenDen Würzlein aus.Zum Garten trug ich'sAm hübschen Haus.Und pflanzt es wiederAm stillen Ort;Nun zweigt es immerUnd blüht so fort.Die Ballade vom Brennesselbusch Börries Frhr. von MünchhausenLiebe fragte Liebe: "Was ist noch nicht mein" Sprach zur Liebe Liebe: "Alles, alles dein!"Liebe küßte Liebe: "Liebste, liebst du mich"Küßte Liebe Liebe: "Ewig, ewiglich!"---Hand in Hand hernieder stieg er mit Maleenvon dem Heidehügel, wo die Nesseln stehen,eine Nessel brach er, gab er ihrer Hand,zu der Liebsten sprach er: "Uns brennt heißrer Brand!Lippe glomm auf Lippe, bis die Lust zum Schmerz, bis der Atem stockte, brannte Herz auf Herz, darum, wo nur Nesseln stehn am Straßenrand, wolln wir daran denken, was uns heute band!"Spricht von Treu die Liebe, sagt sie "ewig" nur,-ach, die Treu am Mittag gilt nur bis zwölf Uhr, Treue gilt am Abend, bis die Nacht begann -und doch weiß ich Herzen, die verbluten dran.Krieg verschlug das Mädchen, wie ein Blatt verweht, das im Wind die Wege fremder Koppeln geht,und ihr lieber Liebster stieg zum Königsthron,eine Königstochter nahm der KöSieben Jahre gingen, und die Nessel standsieben Jahr an jedem deutschen Straßenrand,wer hat Treu gehalten Gott alleine weiß,ob nicht wunde Treue brennet doppelt heiß!Bei der Jagd im Walde stand mit schwerem Sinn, stand am Knick der König bei der Königin, Nesselblatt zum Munde hob er wie gebannt,und die Lippe brannte, wie sie einst gebrannt:"Brennettelbusch,Brennettelbusch so kleene,wat steihst du so alleene! Brennettelbusch, wo is myn Tyd' eblewen,un wo is myn Maleen""Sprichst du mit fremder Zunge" frug die Königin, "So sang ich als Junge", sprach er vor sich hin. Heim sie ritten schweigend, Abend hing im Land,- seine Lippen brannten, wie sie einst gebrannt!Durch den Garten streifte still die Königin,zu der Magd am Flusse trat sie heimlich hin, welche Wäsche spülte noch im Sternenlicht,Tränen sahn die Sterne auf der Magd Gesicht:"Brennettelbusch,Brennettelbusch so kleene,wat steihst du so alleene! Brennettelbusch,ik hev de Tyd 'eweten,dar was ik nich alleen!"Sprach die Dame leise: "Sah ich dein Gesichtunter dem Gesinde Nein, ich sah es nicht!"Sprach das Mädchen leiser: "Konntest es nicht sehn, gestern bin ich kommen, und ich heiß Maleen!"-Viele Wellen wallen weit ins graue Meer,eilig sind die Wellen, ihre Hände leer,eine schleicht so langsam mit den Schwestern hin,trägt in nassen Armen eine KöLiebe fragte Liebe: "Sag, weshalb du weinst" Raunte Lieb zur Liebe: "Heut ist nicht mehr wie einst!" Liebe klagte Liebe: "Ists nicht wie vorher"Sprach zur Liebe Liebe: "Nimmer - nimmermehr."Johann Wolfgang von GoetheDer ZauberlehrlingHat der alte Hexenmeistersich doch einmal wegbegeben!Und nun sollen seine Geisterauch nach meinem Willen leben.Seine Wort und Werkemerkt ich und den Brauch,und mit Geistesstärketu ich Wunder auch.Walle! walleManche Strecke,daß, zum Zwecke,Wasser fließeund mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.Und nun komm, du alter Besen! Nimm die schlechten Lumpenhüllen; bist schon lange Knecht gewesen: nun erfülle meinen Willen!Auf zwei Beinen stehe,oben sei ein Kopf,eile nun und gehemit dem Wassertopf!Walle! wallemanche Strecke,daß, zum Zwecke,Wasser fließeund mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.Seht, er läuft zum Ufer nieder, Wahrlich! ist schon an dem Flusse, und mit Blitzesschnelle wiederist er hier mit raschem Gusse. Schon zum zweiten Male!Wie das Becken schwillt!Wie sich jede Schalevoll mit Wasser füllt!Stehe! stehe!denn wir habendeiner Gabenvollgemessen! -Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!Ach, das Wort, worauf am Ende er das wird, was er gewesen. Ach, er läuft und bringt behende! Wärst du doch der alte Besen! Immer neue Güssebringt er schnell herein,Ach! und hundert Flüssestürzen auf mich ein.Nein, nicht längerkann ichs lassen;will ihn fassen.Das ist Tücke!Ach! nun wird mir immer bänger! Welche Mine! welche Blicke!O du Ausgeburt der Hölle!Soll das ganze Haus ersaufen?Seh ich über jede Schwelledoch schon Wasserströme laufen. Ein verruchter Besen,der nicht hören will!Stock, der du gewesen,steh doch wieder still!Willst am Endegar nicht lassen?Will dich fassen,will dich haltenund das alte Holz behendemit dem scharfen Beile spalten.Seht da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nur auf dich werfe, gleich, o Kobold, liegst du nieder; krachend trifft die glatte Schärfe. Wahrlich, brav getroffen!Seht, er ist entzwei!Und nun kann ich hoffen,und ich atme frei!Wehe! wehe!Beide Teilestehn in Eileschon als Knechtevöllig fertig in die Höhe!Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!Und sie laufen! Naß und nässer wirds im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! Herr und Meister! hör mich rufen! - Ach, da kommt der Meister! Herr, die Not ist groß!Die ich rief, die Geisterwerd ich nun nicht los."In die Ecke,Besen, Besen!Seids gewesen.Denn als Geisterruft euch nur zu diesem Zwecke, erst hervor der alte Meister."Johann Wolfgang von GoetheWillkommen und Abschied (Spätere Fassung, ~1785)Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht.Der Abend wiegte schon die Erde,Und an den Bergen hing die Nacht; Schon stand im Nebelkleid die EicheEin aufgetürmter Riese, da,Wo Finsternis aus dem GesträucheMit hundert schwarzen Augen sah.Der Mond von einem WolkenhügelSah kläglich aus dem Duft hervor,Die Winde schwangen leise Flügel, Umsausten schauerlich mein Ohr;Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, Doch frisch und fröhlich war mein Mut:In meinen Adern welches Feuer!In meinem Herzen welche Glut!Dich sah ich, und die milde FreudeFloß von dem süßen Blick auf mich;Ganz war mein Herz an deiner SeiteUnd jeder Atemzug für dich.Ein rosenfarbnes Frühlingswetter Umgab das liebliche Gesicht,Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!Ich hofft es, ich verdient es nicht!Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz:In deinen Küssen welche Wonne!In deinem Auge welcher Schmerz!Ich ging, du standst und sahst zur ErdenUnd sahst mir nach mit nassem Blick:Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein GlückJohann Wolfgang von GoetheDer Erlkönig (1778)Wer reitet so spät durch Nacht und WindEs ist der Vater mit seinem Kind;Er hat den Knaben wohl in dem Arm,Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht -Siehst Vater, du den Erlkönig nichtDen Erlenkönig mit Kron und Schweif -Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand."Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht -Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;In dürren Blättern säuselt der Wind. -"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehnMeine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein."Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort -Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:Es scheinen die alten Weiden so grau. -"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! -Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,Er hält in den Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Not;In seinen Armen das Kind war tot.Johann Wolfgang von GoetheAn den MondFüllest wieder Busch und TalStill mit Nebelglanz,Lösest endlich auch einmalMeine Seele ganz;Breitest über mein GefildLindernd deinen Blick,Wie des Freundes Auge mildÜber mein Geschick.Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit,Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit.Fließe, fließe, lieber Fluß!Nimmer werd' ich froh;So verrauschte Scherz und KußUnd die Treue so.Ich besaß es doch einmal,was so köstlich ist!Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt!Rausche, Fluß, das Tal entlang, Ohne Rast und Ruh,Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu!Wenn du in der WinternachtWütend überschwillstOder um die FrühlingsprachtJunger Knospen quillst.Selig, wer sich vor der WeltOhne Haß verschließt,Einen Freund am Busen hältUnd mit dem genießt,Was, von Menschen nicht gewußtOder nicht bedacht,Durch das Labyrinth der BrustWandelt in der Nacht.Heinrich HeineEin Jüngling liebt ein Mädchen Ein Jüngling liebt ein Mädchen,Die hat einen andern erwählt;Der andre liebt eine andre,Und hat sich mit dieser vermählt.Das Mädchen heiratet aus ÄrgerDen ersten besten Mann,Der ihr in den Weg gelaufen;Der Jüngling ist übel dran.Es ist eine alte Geschichte,Doch bleibt sie immer neu;Und wem sie just passieret,Dem bricht das Herz entzwei.Heinrich Heine: Buch der LiederLyrisches Intermezzo--------------------------------------------------------------------------------IIm wunderschönen Monat Mai,Als alle Knospen sprangen,Da ist in meinem HerzenDie Liebe aufgegangen.Im wunderschönen Monat Mai,Als alle Vögel sangen,Da hab ich ihr gestandenMein Sehnen und Verlangen.Erich FriedWas es istEs ist Unsinnsagt die VernunftEs ist was es istsagt die LiebeEs ist Unglücksagt die BerechnungEs ist nichts als Schmerzsagt die AngstEs ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die LiebeEs ist lächerlich sagt der StolzEs ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe。

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