成都德语培训机构:德文短篇:Zurückgeblieben und vergessen
成都德语培训班:德文短篇:Direkt durchs Herz

成都德语培训班:德文短篇:Direkt durchs HerzAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl löste seinen Blick vom Fenster und schaute auf die Uhr. Es war nun viertel vor fünf. Er konnte sich nicht erklären, wo sein bester Freund blieb. Steve sollte eigentlich um halb fünf eintreffen, sie wollten gemeinsam eine Runde Squash spielen gehen. Seit Sein Freund mit Susanne zusammen war, hatte er Karl schon häufiger versetzt. Susanne war zwar nett, aber sehr eifersüchtig. Doch nie hatte er vergessen ganz abzusagen. Willkommen auf einem neuen Level, dachte Karl. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Endegebracht, da wurde er jäh vom Klingeln seines Handys in die Realität zurückgeholt. "Hey Karl, du wirst es nicht glauben, meine Karre ist verreckt, du musst mich vom Bahnhof abholen. Hast du Tanja zurückgerufen? Ich meine, klar hat sie Mist gebaut, aber mit ihr reden könntest du doch noch mal. Und dann frag sie doch gleich, ob sie vielleicht noch meine Phil Collins CD hat. Aber das können wir auch noch später besprechen. Also du holst mich ab? Bin dann so gegen fünf am Bahnhof. Tschüß, bis nachher." Ich hab mir doch gleich gedacht, dass etwas schief geht. Nicht meine Woche dachte Karl. Er schulterte seine Sporttasche und brauste los.Der Frankfurter Bahnhof war überfüllt. Es dauerte einige Zeit, bis er aus dem Pulk von Menschen seinen Kumpel erblickte. Steve war sehr groß und stämmig, eigentlich nicht leicht zu übersehen. Er prustete: "Oh Mann, gut dass ich dich gefunden habe, es ist verrückt! Soeben ist ein ICE aus Köln eingetroffen und es bildete sich deshalb eine riesige Menschentraube" Die letzten Worte von Steve nahm Karl gar nicht mehr wahr, denn sein Augenmerk richtete sich nun auf eine zierliche, elegante junge Dame, die noch vor dem Zug aus Köln stand. Sie versuchte das Gewicht ihres Gepäcks gleichmäßig zu verteilen, was ihr augenscheinlich nicht recht zugelingen schien, dafür aber sehr amüsant anzusehen war. Karl nahm die Gelegenheit beim Schopfe.Sheryll, völlig überladen, fragte sich, ob sie es angesichts ihres Gepäcks wohl noch rechtzeitig zu der entscheidendenPräsentation schaffen würde. Oh nein, und nun schaut auch noch dieser gut aussehende Typ herüber. Es wurde noch besser, der gut aussehende "Typ" kam auch noch geradewegs in ihre Richtung. "Kann ich Ihnen behilflich sein?" "Nein danke! Äh … doch, sagen Sie mir, wie ich am schnellsten zum Brauerhotel komme, ich bin sowieso schon viel zu spät." Sie strich sich kühl und bestimmend eine Strähne aus der Stirn, doc h innerlich fühlte sie sich nicht bestimmend sondern ärgerte sie sich über Ihre Kühle. Bravo Sheryll, musst du jeden vor den Kopf stoßen, der dir gefährlich werden könnte? schalt sie sich selbst. Sie versuchte mit aller Kraft, ihre Wärme und Liebenswürdigkeit zum Ausdruck zu bringen, um vielleicht wenigstens dieses eine Mal noch etwas zu retten. Sie lächelte. Schon mal ein Anfang! Weiter so, dachte sie, doch es war zu spät. Die Körpersprache von ihr, die erwünschte Distanz signalisierte, wurde akzeptiert und umgesetzt "Ich verstehe, das Brauerhotel liegt etwas außerhalb. Ich würde an ihrer Stelle ein Taxi nehmen - bei dem Gepäck." druckste Karl herum mit sich selbst kämpfend. "Sehr schön können wir dann los? Wir haben den Platznicht auf unbestimmte Zeit gemietet." mischte sich Steve ein, der sich die ganze Zeit zurückgenommen hatte. Es folgte eine knappe aber irgendwie magische Verabschiedung und Sheryll und Karl schauten wehmütig und verwirrt der soeben verpassten Chance hinterher."Ich Idiot!" Karl ließ s einen Kopf immer wieder unsanft gegen das Gerüst der Umkleidekabine fallen und erzeugte dadurch einen dumpfen einschläfernden Ton. "Jeder normale Mann hätte doch darauf bestanden, ihr Gepäck tragen zu dürfen, und alles nur wegen Tanja. Wieso ist es nur so schwierig wieder neu in die Aufrichtigkeit eines Menschen zu vertrauen? Das kann doch alles nicht wahr sein. Wenn ich doch wenigstens ihren Namen hätte, oder noch besser ihre Handynummer. Ich fahr noch mal zum Bahnhof oder besser zu dem Hotel." "Halt mal die Luft an. Erstens ist es klar, dass du noch Zeit brauchst wegen Tanja; zweitens kennst du diese Frau doch gar nicht, egal wie gut sie aussieht; drittens ist es absoluter Quatsch, dass jeder normale Mann drauf bestanden hätte, ihr das Gepäck zu tragen; un d viertens, wenn du dich nicht augenblicklich in Bewegung setzt, wirst du ab heute viel Zeit haben über solche Dinge zu grübeln." Karl gab nach und versuchte sich abzulenken. Nach einer Stunde etwa unterbrach er das Spiel:" Ich muss sie wiedersehen, hast du ihre Augen gesehen?""Sie … hatte …. doch …..ne Sonnenbrille auf oder nicht?" Jappste und keuchte Steve den brennenden, salzigen Schweiß aus den Augen reibend. "Ja doch, eine Sonnenbrille, es ist verrückt, doch als sie sie für ein paar Sekunden abnahm, ging für mich zum ersten Mal die Sonne auf. Wie ein Blitz, der direkt durchs Herz schießt.""Du hast Recht,... das ist verrückt. Du solltest…" Und mit diesen Worten sackte Steve, der eben noch seine Arme auf seine Oberschenkel gestützt hatte, zu Boden. Sein Kreislauf war zusammengebrochen. Der Krankenwagen fuhr mit Steve und Karl zum Marienkrankenhaus.Zur selben Zeit feierte Sheryll, von allem nichts ahnend, ihre erfolgreiche Präsentation mit ihrem Geschäftspartner. Ihre Gedanken waren aber nicht präsent, sondern durchlebten unbarmherzig immer wieder die Szene auf dem Bahnhof wie in einem Hollywoodstreifen, und jedes Mal zuckte sie wegen dem wie und was sie zu dem sympathischen Unbekannten gesagt hatte zusammen. Wieso habe ich soviel Angst verletzt zu werden? Was macht mich so unsicher? Sie kam auch dieses mal nicht drauf. "Wie wäre es zur Feier der Präsentation mit einem Glas Champagner, Sheryll?"lächelte Peter, Ihr Geschäftspartner. Seit er Sheryll das erstemal erblickt hatte, versuchte Peter, ihr Herz zu erobern,es war ihm nie gelungen. "Entschuldige mich einen Augenblick, ich komme gleich wieder, muss mich nur mal frisch machen." Sie erhoffte, dadurch den Kopf klar zu bekommen. Sie stand auf, wendete sich auf dem Absatz um, verwickelte sich dabei in eine am Boden stehende Tasche kam ins Wanken, kam zu Fall, stieß dabei mit dem Kopf gegen eine Stuhllehne und sank bewusstlos zu Boden. Doch bereits auf der Fahrt ins Marienkrankenhaus kam sie wieder zu Bewusstsein.Steve wurde gerade noch untersucht, währ end Karl, wie ein aufgescheutes Huhn im Gang auf und ab lief. Seine Gedanken kreisten. Wieso hatte er nichts unternommen auf dem Bahnhof und was war mit Steve? Steckte mehr hinter dem Zusammenbruch? Er war so ins Grübeln versunken, dass er zunächst nicht b emerkte, dass die Schiebetür aufging und eine ihm bekannte, elegante junge Dame niedergeschlagen den Gang entlang schlurfte. Sie hielt sich einen Kühlakku auf die schmerzende Stelle am Kopf. Und dann trafen sich ihre Blicke. Fasziniert und fassungslos standen sie nun leibhaftig wieder voreinander. Überglücklich strahlten sie sich an. Karl konnte nicht anders er musste sie einfach in den Arm nehmen, und da wusste er, dass sie die Richtige war. "Und wie geht es nun weiter?" fragte Sheryll. Die Antwort gab ein Kuss, der Anfang einer glücklichen und liebevollen Beziehung. Denn wenn maneine Person kennen lernt und der einzige Gedanke der ist, dass man es nicht erträgt, nicht in der Nähe des anderen zu sein, dann bekommt man einen Energiestoß, der direkt durchs H erz geht. PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung 0

成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung0Als Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl wandte sich traurig vom Fenster ab und schritt durch den großen Rittersaal.Wieder hatte er umsonst gewartet.Auch heute würde niemand mehr kommen.Sheryll sah auf die Uhr.In ca.30Minuten würde sie in Frankfurt sein.Ihr Flug ging erst am nächsten Morgen,so würde sie noch ausreichend Zeit haben,ihre Unterlagen noch einmal durchzusehen. Vor einem Jahr noch hatte sie Menschen,die allgemein als "Geisterjäger"bezeichnet werden,ausgelacht.Doch dann hatte sie Michael kennen gelernt.Am Anfang war sie etwas irritiert undskeptisch gewesen,was den Beruf ihres neuen Freundes anging.Doch mittlerweile fand sie es faszinierend,dem Parapsychologen bei seiner Arbeit zu helfen.Karl schlurfte niedergeschlagen durch den roten Salon.Als er den Treppenaufgang zu den Schlafgemächern erreichte,stutzte er. Hatte er die alte Kleidertruhe,ein Erbstück seiner verehrten Mutter,nicht erst am Morgen unter den Wandteppich mit der Jagdszenerie gestellt?Jetzt stand das edle Stück auf einmal neben der alten Ritterrüstung am Durchgang zur Bibliothek!Erst gestern hatte er bemerkt,dass dort einige Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge im Regal standen und diesen Fehler sofort korrigiert. Wurde er langsam verrückt oder stimmte hier irgendetwas nicht? Kopfschüttelnd rückte Karl die alte Truhe wieder an ihren angestammten Platz und ging schließlich zufrieden nach oben in sein Schlafzimmer.Als Sheryll den Zug verließ,war es bereits dunkel.Fröstelnd zog sie ihren Schal enger,griff nach ihrem Gepäck und machte sich auf den Weg zum Flughafen-Hotel.Nachdem sie eingecheckt hatte, saßsie nun gemütlich mit einer Tasse Tee am Schreibtisch ihres Zimmers.Vor sich hatte sei die Unterlagenüber Michaels neuesten Fall ausgebreitet.Es ging um ein altes Schloss in Südengland. Schon kurz nach seinem Einzug,vor etwa einem Monat,klagte derneue Schlossbesitzerüber merkwürdige Vorfälle in seinem neuen Heim.Kaminfeuer erloschen plötzlich und Türen schlugen zu. Zunächst machte der neue Hausherr den Durchzug dafür verantwortlich.Doch als schließlich Gegenstände wie von Geisterhand verrückt wurden,bekam er es mit der Angst zu tun und wandte sich an dieörtliche Polizei.Die Beamten belächelten sein Anliegen und gaben dem Mann den nicht ganz ernstgemeinten Rat, sich doch an einen Geisterjäger zu wenden.Er informierte sich im Internetüber Spukvorfälle und stießdabei zufällig auf Michaels Homepage.Spontan entschloss er sich,ihn als renommierten und international tätigen Experten hinzuzuziehen. Dieser war bereits vor zwei Tagen nach England geflogen,um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen.Seit Sheryll und Michael ein Paar waren,arbeiteten die beiden als Team.Michael klärte immer zuerst vor Ort mit allerlei technischem Gerät,ob es sich tatsächlich um ein paranormales Phänomen handelte und gab Sheryll dann grünes Licht für weitere Recherchen.Oft stellte sich heraus,dass es sich um rational erklärbare Vorgänge oder sogar üble Scherze handelte.Aber bei einem gewissen Prozentsatz musste Sheryll tatsächlich aktiv werden.In diesem Fall hatte Michael sie schon vorgestern Abend angerufen und gebeten,mehrüber das alte Gemäuer herauszufinden,da es sich wohl tatsächlich um einensogenannten ortsbezogenen Spuk handelte.Karl stand in dem alten Gewächshaus,das sich mitten in dem parkähnlichen Garten befand,und war ziemlich aufgebracht.Wer hatte die Petunien gepflanzt?Er hasste Petunien!Wütend suchte er nach einer Schaufel.Als er keine fand,begann er voller Zorn die Pflanzen mit den bloßen Händen aus den Blumenkästen zureißen.Sheryll nippte an dem heißen Tee und ging die Unterlagen durch, die sie in den letzten Stundenüber das Schloss zusammengetragen hatte.Das Gebäude wurde1311von einem alten Grafen gebaut.Er verstarb zwei Jahre nach der Fertigstellung an einer Schusswunde, die er sich bei einem Jagdunfall zugezogen hatte.Seine fünfzehn Jahre jüngere Frau gebar kurz nach seinem Tod einen Sohn.Sie starb 1346.Ihr damals dreiunddreißigjähriger Sohn erbte das Anwesen. Er lebte allein,was den Bewohnern der Grafschaft Grund für allerlei Spekulationenüber den neuen Schlossherren gab.Ansässige Bauern hatten schon desöfteren beobachtet,wie der junge Mann bei Einbruch der Dämmerung in den Wald ritt.Dort stand die Ruine einer alten Kapelle,die von den Bewohnern des Dorfes gemieden wurde.Einer Sage nach,soll der Teufel persönlich diese einst heilige Stätte zerstört haben.Schließlich munkelten die Leute,der junge Graf sei ein Hexer und träfe sich an diesemverwunschenen Ort mit dem Höllenfürst persönlich.Das Handy klingelte.Sheryll schreckte auf und löste sich von den Kopien der alten Texte.Sie griff nach ihrer Handtasche und kramte ihr Handy hervor."Hallo?""Hallo,Schatz,ich bin's.Wann wirst Du hier eintreffen?" "Hi,Michael,ich werde morgen Mittag bei dir sein.""Okay.Die Lage hier spitzt sich nämlich zu.Heute Nachmittag hat der Geist sein Unwesen in einem Gewächshaus getrieben.So starke Aktivitäten wie dort,habe ich seit Jahren nicht mehr gemessen! Aber mehr dazu,wenn wir uns morgen sehen.""Okay,mein Flug geht um9.30Uhr.Ich nehme dann einen Mietwagen und wir treffen uns vor Ort.""Alles klar,Sheryll,dann bis morgen."Nachdem sie das Gespräch mit Michael beendet hatte,packte Sheryll die Unterlagen zusammen und ging schlafen.Karl stand wieder am Fenster und wartete.Er wollte schon wieder enttäuscht aufgeben und sich in seine Gemächer zurückziehen,als er die aufgeregte junge Frau in der Einfahrt entdeckte. Sheryll hatte während des Fluges noch einmal ihre Aufzeichnungen durchgesehen.Die Geschichte des jungen Grafen interessierte sie. Er hatte sich in eine Bauerstochter verliebt,was für die damaligeZeit ein Skandal war.Da das Mädchen einen sehr jähzornigen, strengen und alkoholkranken Vater hatte,traf sich das junge Liebespaar nur heimlich.Um sicherzugehen,nicht entdeckt zu werden,wählten sie die Ruine der alten Kapelle im Wald als Treffpunkt.Als die junge Frau jedoch schwanger wurde,wollte sie ihrem Vater endlich alles beichten.Sie wollte endlich zu ihrem Geliebten auf das Schloss ziehen,um dort ihr gemeinsames Kind zu gebären und großzuziehen.Doch als ihr mal wieder betrunkener Vater von der Liebschaft erfuhr,erschlug er seine Tochter mit den bloßen Händen vor Wut.Der junge Graf stand tagelang am Fenster und wartete vergebens auf die Ankunft seiner Geliebten.Als er schließlich von ihrem Tod erfuhr,stürzte er sich vor Gram vom Schlossturm in den Tod.Es war eine traurige Geschichte.Sheryll wollte gerade gerührt von dem Schicksal der Liebenden die Papiere wieder verstauen,als ihr ein Blatt in die Hände fiel,das ihr zuvor noch gar nicht aufgefallen war.Auf der Seite waren Kopien von zwei Gemälden abgebildet.Das eine zeigte den Grafen Karl in herrschaftlicher Pose vor seinem Schloss und das andere…Sheryll hielt die Luft an.Ihre Finger krallten sich so fest in das Papier, dass die Knöchel weißhervortraten.Die Frau auf dem Gemälde war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten! Karl beobachtete wie Sheryll aufgeregt den Kiesweg herauf rannte.Er lächelte.Endlich war seine Geliebte da!PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Der Fund im Papierkorb

成都德语培训班:德文短篇:Der Fund im PapierkorbEine wintermüde Mücke mit Hunger auf Frühling war der Anfang davon, dass sich mein Leben auf einen neuen Weg machte."He! Mach sie wieder dran!", rief Alina empört.Wir spielten auf dem Schulhof im Sandkasten und ich hatte die M ücke von ihrem kleinen Arm verjagt. Ein Reflex. Aber mit ihren neun Jahren sah Alina die Mücke nicht als böses Wesen an, das ihr etwas wegnehmen wollte. Über späteres Jucken dachte sie nicht nach, nicht in diesem sonnigen Frühlingsmoment, in dem sich ein Besucher mit glänzenden Flügeln vertrauensvoll auf ihrer Haut niedergelassen hatte. Sie hatte nicht viele Freunde.Doch die Mücke war, noch kälteträge, in den silberblauen Himmel geflogen.Im letzten Jahr war Alina schwer krank gewesen, und nun war sie noch angeschlagen und eben ein wenig anders. Ich betreute sie als Schulhelferin, ging mit ihr in den Unterricht um ihr beizustehen, wenn es ihr nicht gutging oder sie etwas nicht verstand. Wenn die anderen Sport trieben, spielten wir unsere eigenen Spiele oder machten Hausaufgaben. Ich war zwanzig Jahre älter und hatte einenAbschluss in Pädagogik, aber manchmal fragte ich mich, wer wem mehr beibrachte. Sie hatte gelegentlich eine ungewöhnliche Art, die Dinge zu betrachten.Mücken zumindest würde ich in Zukunft anders sehen.Alina war mein Vormittagskind. Nachmittags gab ich Tim und Benny aus einer anderen Schule Nachhilfe. An diesem Freitag hatte ich noch eine Lehrerkonferenz, und als ich endlich auf dem Heimweg war, dämmerte es schon. Das ist meine liebste Tageszeit: wenn die Luft seltsam still und glasklar wird und die ersten Lampen aufblinzeln. Der April war voller Frühlingsversprechen. Die Amseln ließen Abendtöne aus den Baumsilhouetten rieseln und es duftete nach Veilchen. Mich erfüllte das unbestimmte Gefühl, es könnte ein bedeutsamer Sommer werden. Nur, war das nicht immer so im Frühling?Nein. Irgendetwas lag in der Luft, da war ich mir sicher. Ahnungen trieben sich mit dem aufkommenden weichen Abendnebel herum. Es war wie ein Flüstern in der Welt: der Wind, die Schritte der Vor übergehenden, mein eigener Atem, alles schien mir etwas sagen zu wollen. Möglicherweise wünschte ich mir auch nur, dass sich etwas änderte. Dieser Sommer würde meinen dreißigsten Geburtstagenthalten. Ein guter Zeitpunkt für neue Wege; vielleicht sogar ein überfälliger.Die alte Frau Zepke aus der Nachbarwohnung hatte wieder einmal ihren Papierkorb vor der Tür vergessen. Oben drin steckte die Tageszeitung. Ich nahm sie mit, wegen des Anzeigenteils. Ich brauchte dringend mehr Nachhilfeschüler!Bei einem Tee blätterte ich die Zeitung durch. Nachhilfe wurde nur in Mathematik gesucht. Die hätte ich selbst nötig gehabt. Ich wollte die Seiten schon zusammenfalten, da fiel mir, zwischen die Annoncen einer Fahrschule und eines Beerdigungsinstitutes gequetscht, eine kleine, unscheinbare Kontaktanzeige ins Auge: "Ich bin Rollstuhlfahrer. Wenn du Mut hast, melde dich!" Ein f ünfundvierzigjähriger Mann, der nicht länger allein sein wollte; es standen noch ein paar andere, nicht weiter a ußergewöhnliche Worte dabei, dieser Satz jedoch war es, der mir ungewollt im Gedächtnis blieb. Ich warf die Zeitung weg, kehrte die Krümel vom Tisch, die Apfelsinenschalen vom Küchenbrett und kippte beides obendrauf, saugte Staub, räumte meinen Schreibtisc h auf und sah die Post durch. Die ganze Zeit flatterte der Satz in meinem Kopf herum wie ein unruhiger Käfigvogel, was mich irritierte. Schließlich las ich normalerweise keine Kontaktanzeigen. Anthonygenügte mir voll und ganz, auch wenn das keine Zukunft hatte. F ür uns galt eine ganz besondere Gegenwart, die zählte.Doch selbst beim Abendbrot war mir, als kaute ich auf diesem Satz herum. Mut! Zum Lieben ist Mut immer eine Voraussetzung. Aber wieso sollte man mehr Mut brauchen, um einen Rollstuhlfahrer zu l ieben? Ich war nicht nur irritiert, ich ärgerte mich, ohne zu wissen warum. Selbst nach einer heißen Dusche und den Fernsehnachrichten fand ich keine Ruhe. Mein Ärger hatte sich mittlerweile in meinem Bauch zu einer festen kleinen Wut geballt. Ja, das ging so weit, dass ich mir einbildete, eine deutliche Stimme zu hören: "Schreib ihm das!" Ich hatte noch nie Stimmen gehört, und Fieber hatte ich auch nicht. Irgendwas musste ich unternehmen. Kopfschüttelnd grub ich die Zeitung aus dem Papierkorb. Sie war matschig und roch nach Apfelsinen und Kaffeesatz. Fast hätte ich die kleine Anzeige nicht wiedergefunden, doch schließlich entzifferte ich die Chiffre, notierte sie auf einen Briefumschlag und setzte mich leise schimpfend wieder an den Schreibtisch. Normalerwe ise wäre mir nicht im Traum eingefallen, auf eine Kontaktanzeige zu antworten. Ich genierte mich vor mir selbst und war schon fast wieder auf dem Weg zum Papierkorb, als mir Alina und die Mücke einfielen. Vielleicht musste auch ich einfach mal umdenken: nicht mit einemReflex alles verscheuchen, was mich irritierte, sondern erst näher betrachten, was mich da angeflogen hatte.Also schrieb ich ein paar deutliche Zeilen auf einen schmucklosen Notizzettel: dass ich es als eine Unterstellung betrachtete, dass man mehr Mut für eine Beziehung mit einem Rollstuhlfahrer bräuchte als für eine mit einem Mann mit zwei gebrauchsfähigen Beinen. Damit es nicht ganz so schroff klang, fügte ich noch ein oder zwei Sätze über mich an. Beim Suchen nach einer Briefmarke fiel mir ein Locher in die Hand, den ich zu Weihnachten bekommen hatte. Mit ihm konnte man schmetterlingsförmige Löcher stanzen. Ich hatte ihn noch nie ausprobiert, aber nun stanzte ich, einem Impuls folgend, ein solches Loch in den Briefumschlag. Als ich meinen Zettel hineinsteckte, lugte das Wort "Mut" hindurch. Ich hoffte, die deutsche Post würde das durchgehen lassen.Erst legte ich den Brief in den Flur. Morgen auf dem Weg zur Arbeit kam ich sowieso am Briefkasten vorbei. Aber dann überlegte ich es mir anders. Ich brauchte dringend noch einmal frische Luft, und es waren ja nur ein paar hundert Meter. In dem Moment, als ich das Kuvert in den Kasten plumpsen hörte, ging es mir besser. In meinem Bauch stiftete kein Ärger mehr Unruhe, sondern derAppetit auf ein B rötchen mit Quittengelee. Und in meinem Kopf war die Stimme verstummt. Ich hörte sie übrigens nie wieder.Auf dem Rückweg entdeckte ich das Sternbild Schwan zum ersten Mal in diesem Jahr, gerade über dem Horizont. Der Schwan ist ein Sommersternbild. Als kl eines Mädchen haftete dieses als Erstes in meinem Gedächtnis. Der Schwan wurde zu meinem Glücksbringer, meinem himmlischen Freund; es beruhigte mich, wenn ich ihn mit seinen ausgebreiteten Flügeln über mir schweigend in dem erschreckend weiten, schwarzen Himmel fliegen sah. Fünfundzwanzig Jahre später mochte ich ihn immer noch. Schön, dass er wieder da war. Das musste ich unbedingt Anthony erzählen. Denn ich wusste nicht, wie lange ich Anthony überhaupt noch etwas würde erzählen können.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训机构:德文短篇:Viktorias blauer Garten

成都德语培训机构:德文短篇:Viktorias blauer GartenDie Menschen,die an der Hecke vorbei durch den lärmenden Stadtsommer eilten,verlagsamten unwillkürlich ihren Schritt.Vielleicht war es der Duft,der als unsichtbareÜberraschung herüberwehte,oder auch die Ahnung von Stille,die dahinter heimlich einen Sieg errungen hatte.Es war keine ordentliche Hecke.Wie von einem frischen Wind zerzaust stand sie in der staubschweren Junihitze und sprach ungeniert vom Frühsommerhimmel,denn sie war garniert mit zwei verschiedenen Sorten blauer Blüten.Sie bestand aus Sommerfliederbüschen,die ihre blauen Rispen kreuz und quer in die Gegend reckten,und oben darauf turnten auf ganzer Länge Trichterwinden herum und richteten unübersehbare Trompeten in alle Richtungen wie einen stummen Widerspruch gegen Abgase und Motorengebrumm.Viktoria nutzte jeden Platz doppelt,den ihr winziger Vorgarten bot.Darum kletterte auch eine Waldrebe bis in den Wipfel des Apfelbaums,so dass nachtblaue Blüten wie gute Sterneüber den Früchten standen,die noch nicht mehr als kleine grüne Versprechen waren.Viktorias Vorgarten war kaum mehr als eine verlängerte Terrasse vor ihrer dunklen Parterrewohnung.Es wirkte als strecke das Haus dem Stadtgrau frech die Zunge heraus,und so empfand es auch Viktoria.Allerdings sah man diesen Triumph von außen nicht;es blieb ihr Geheimnis,das sie nur gelegentlich mit einem Mann aus ihrer Erinnerung teilte.Sie trotzte der engen Straße,indem sie den Garten in eine blaue Schüssel verwandelte, in der sie das Licht und die Weite des Himmels fing,die Kühle der Dämmerung und die weiche Stille der Nacht.Den Gerüchen nach Benzin,Hundekot und altem Frittieröl setzte sie eine Mauer aus Hyazinthen-,Veilchen-, Heliotrop-und Fliederduft entgegen.Der Sommer hatte den Frühling gerade erst beiseite geschoben und Viktoria war dabei,verblühtes Männertreu und Vergissmeinnicht durch Glockenblumen und Jungfer-im-Grünen zu ersetzen,die sie vorsichtig mit bloßen Händen aus der Saatschale barg und ihnen einen Platz zu Füßen des Rittersporns zuwies,der sich dicht gedrängt in sämtlichen Blauschattierungen auf dem sonnigsten Platz in die Höhe wagte.Daneben plätscherte zwischen Kornblumen ein winziger solarbetriebener Terrakottabrunnen.Er spülte die wenigen Stadtgeräusche fort,die sich über die Hecke gewagt hatten.Unter dem blaubesternten Apfelbaum standen zwischen Büscheln später Iris ein Tisch,gerade ausreichend für einenKuchenteller und eine Tasse,und ein Stuhl,von welchem auf dem Sitz die blaue Farbe abzublättern begann.Während sie behutsam Erde um zerbrechliche Wurzeln herum andrückte,sah Viktoria wie so oft ganz deutlich Jonas dort sitzen.Dass die siebenundzwanzig Jahre alte Erinnerung an ihn manchmal konkrete Gestalt annahm,hatte sie anfangs noch erschreckt;nun war sie daran gewöhnt und empfand ihn als angenehme Gesellschaft.Er passte einfach so gut hierher.Irgendwann hatte sie auch aufgehört darüber zu grübeln,ob Jonas vom Garten angelockt wurde oder ob sie in dieser Hoffnung den Garten genau so gestaltet hatte,weil Blau seine Farbe war.Hier liefen nun die Jahreszeiten wie eine Meereswelle über die wenigen Quadratmeter im Betonozean der Stadt.Das begann im März mit Krokussen,Primeln und Hasenglöckchen und endete im Oktober mit einem Feuerwerk aus Kugeldisteln und blauen Astern.Das Meer,Jonas'Blick und die Weite am Horizont-damals war ihr alles wie ein Rausch dieser einzigen Farbe erschienen.Obwohl seine Augen gelegentlich auch grau sein konnten wie ein nebelverhangener Morgenüber dem Fjord.Sie hatte kein Foto aus jenem Sommer,doch wenn sie hier im Garten Jonas'Erinnerung begegnete,war er lebendiger als jedes Bild.Sie waren beide allein unterwegs gewesen,in einer Pause vom Leben.Gleich hinter der Grenze zu Dänemark waren sie sich begegnet,in der Wechselstube, und dann erneut auf dem ersten Campingplatz.Von da an waren sie gemeinsam weiter gezogen,jeder mit seinem Zelt,entlang der ganzen dänischen Küste bis hinauf nach Skagen.Sie sah Jonas noch immer ganz nah vor sich,wie er auf einem Felsen stand und in strahlendem Jubel die Arme zum Himmel hob,das kalte klare Blau des Skagerraks hinter sich,auf das sich trotz der späten Stunde kein Abend senken wollte,und das Licht in seinen Augen, das sie glücklich im Innersten traf wie die Berührung,die es nie gab.Eine Frau,von der er nur einmal sprach,spielte eine Rolle in seinem Leben, und außerdem waren Viktoria und Jonas beide mitten in einer Ausbildung an verschiedenen Enden des Landes.Eine gemeinsame Zukunft kam gar nicht erst zur Sprache.Doch die leuchtende Kameradschaft jener Urlaubstage, die Geschichten,die sie nachts von Zelt zu Zelt in die Dunkelheit spannen wie silberne Fäden des beginnenden Altweibersommers,das Barfusslaufen im morgenkalten Sand und das Treibenlassen in den Wellen am Anfang und am Ende der langen hellen Tage reichten aus,um großzügige und leichte Träume in Viktoria zu wecken,als hätten ihre Gedanken einen neuen,endlos weiten Raum gefunden.Nach ihrer Rückkehr lenkte sie sich ab,indem sie das schmutzigkahle Stück Erde vor dem Haus in einen Garten verwandelte.Mit den Blumen pflanzte sie ihre jungen Träume,dieüber die Jahre unverrückbar tiefe Wurzelnschlugen,ungeniert wuchsen und Ableger ins Leben trieben.Erst nach einiger Zeit bemerkte Viktoria,dass sie nur blaue Blüten für ihre Beete ausgewählt hatte.Sie beließes so,weil die ruhige Kühle,die davon ausging,ihr wohl tat und die Erinnerung an Jonas und den Meersommer sich darin wohl zu fühlen schien.Am Ende waren alle Farben des Himmels hier zu Hause.Es hatte noch Männer gegeben in ihrem Leben seitdem.Der eine hatte ihr eine rote Rose geschenkt und eigenhändig neben den Rittersporn gepflanzt, doch nach wenigen Jahren hatte Viktoria sie aus dem Garten verbannt.Die Farbe war ihr zu laut und blieb fremd.Späterüberreichte ihr ein Anderer einen Goldregen,dem sie auch eine Weile einen Platz gewährte.Doch dann wurde ihr das Gelb zu erdrückend und sie trennte sich auch davon.Für Viktoria verlor eine Zeit nicht ihre Gültigkeit,nur weil sie längst vorbei war.Jonas blieb so wirklich,wie er jemals gewesen war.Ja,in letzter Zeit hatte sie sogar bemerkt,dass er mit ihr gemeinsam alterte. Er saßein wenig gebeugter auf dem Stuhl,und wenn die Sonne tief stand, glänzte das weiße Haar an seinen Schläfen.Das Licht warf auch kleine Schatten in seinem Gesicht wenn es die Fältchen um seine Augen fand.Es war gut so;so wurden Jonas und Viktoria sich nicht fremder.Allerdings sah er ihr nie direkt in die Augen.Sein Blick ging immer ein wenig an ihr vorbei,in die Weiteüber die Hecke hinweg in die Welt draußen. Sie nahm an,dass er sie nicht so sah wie sie ihn.Doch die Bienen summten im Sommerflieder,und zusammen mit dem Plätschern des Brunnens klang es wie leises Rauschen von altem Wind und fernen Wellen. Viktoria setzte sich ins Gras,um Jonas nicht von seinem Stuhl zu verdrängen.Gegen den Apfelbaum gelehnt,schlief sie ein.In der warmen Dämmerung sprach Jonas zu ihr,und die Menschen auf der Straße gingen langsamer,denn es war ihnen als hätten sie ein Flüstern vernommen.PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培学校:德文短篇:Metamorphosen

成都德语培训学校:德文短篇:MetamorphosenEine Freundin aus der Schulzeit hatte es mir erzählt oder besser: enthüllt, zwischen dem Selbstmordversuch ihres Schwiegervaters im Altersheim im Juni und dem Roggenanteil ihres Käsebrotes; ich hätte es sonst nicht gewusst, u nd wahrscheinlich wäre ich nie wieder in das, was sich gemeinhin sein Leben nannte, gegangen. Das war noch nie ein guter Ort gewesen, an gute Orte zog es mich nicht hin, und der Weg in gute Orte war viel zu gut beleuchtet. Robert, der autarke Stadtstaat oder ein schlecht beleuchtetes Ortsschild in einem beschlagenen Rückspiegel, bei ihm hatte ich den Genitiv nach "wegen" gelernt und wie man sich das Leben künstlich schwer machen kann. Am deutlichsten erinnerte ich mich daran, dass er bei schlechtem Wetter keine Kontoauszüge holte, manchmal wochenlang nicht, weil er steif und fest behauptete, bei Regen sei "immer weniger auf dem Konto als man denkt" und auf mein Kopfschütteln mit seinem Standardsatz reagierte, ich solle aus meinem Denken endlich die Gedankenstriche streichen. Ich nahm mir dann gnadenlos meine Interpunktion vor und strich alles, bis auf einen Punkt. Den Schlusspunkt."Warum?", fragte die Frau am Kiosk, als die ersten Narzissen blühten. "Er sah so sympathisch aus.""Wegen DES schlechten Wetters.""Warum?", fragte meine Schwester. "Er war doch Anwalt in Gr ünwald.""Wegen DES schlechten Wetters.""Warum?", fragte mein Vater. "Sein Vater ist mit mir nach Ostpreußen eingerückt.""Wegen DES schlechten Wetters."Aber auch in der vorwurfsreichen Nachbetrachtung mochte ich ihn noch leiden, bedenklicherweise, er war immer konsequent gewesen, nicht nur bei der Verwendung des Genitivs und bei der Einteilung in von Wetter begünstigte und unbegünstigte Kontoauszugstage, nein, grundsätzlich. Er wusste se hr genau, was er wollte und was nicht, was er heute tun würde und was nicht, er brauchte keinen fremden Applaus und war mit Logik nicht zuverstehen. Und er hatte die besondere Gabe, mich innerhalb von Sekunden todunglücklich zu machen. Das konnten nicht viele.Neun Jahre später war ich zu früh dran.Die wenigen, die den Weg an diesem kalten Dezembertag in die schneeüberzuckerte Michaelskapelle im niederbayerischen Ort O. gefunden hatten, hüllten sich in ihre ausgewaschenen pastelligen Anoraks und lang geübtes Schweigen, starrten so wissend auf das so kontrastreich-farbenfrohe Jüngste Gericht unter der Kuppel, als wären sie gerade von dort mit Bewährung und ein paar Stunden Schneeschippen vor dem Leichenhaus entlassen worden, und ließen in ihrer Jackentasc he aggressiv das verspätete Adveniatopfer klimpern. Vielleicht hatte vorher etwas Falsches auf dem Tisch gestanden, die falsche Butter, das falsche Brot, gereicht von der falschen Frau, oder das Knie, das echte, schmerzte, oder ihr Fußballverein, der FC St urm O., hatte es mal wieder vergeigt, so was hatte ja meistens ganz banale Ursachen. Es waren fast nur Männer, die ich sah, ihre Frauen gingen wahrscheinlich am Sonntag mit den Kindern in die Kirche, oder sie hatten, gerade oder lebenslang, freiwillig, unfreiwillig oder nach einer verlorenen Wette mit dem Nachbarn,keine Frau. Die letzte, etwas abgesetzte Reihe, quasi der Kirchenstammtisch, füllte sich zusehends, zwei ältere Frauen klagten laut über ihr Rheuma in den Fingern, man vermisste die Rosi, die einen Schlaganfall erlitten hatte und noch auf Reha war. Die Stimmen trugen weit. Laudaten machten die Runde, jemand würde also singen, oder zumindest so tun als ob, oder man brauchte Sichtschutz vor dem Pfarrer. Ich saß auch in einer der hinteren Reihen und gab mich meinem Unglaubenscrescendo und der Vorfreude hin, das musste ich zugeben. Ich freute mich, obwohl ich genau wusste, wie es mir hinterher gehen würde. Der lange, rotbärtige Mesner, der neben einer an der Wand angelehnten Bratsche nahezu magersüchtig wirkte und dessen weißer Umhang bestimmt drei Handbreit zu kurz über den Fliesen schwebte, bedachte mich von der geschmückten Kanzel aus mit einem minutenlangen skeptischen Blick (eine Neue, wer ist das, was macht sie beruflich, wie viel kann sie spenden, könnte sie die Sakristeitür aufbrechen, etc.).Es war einer dieser sonderbar betäubenden Tage nach den kirchenfüllenden Weihnachtsfeiertagen, es war die Stimmung einer Kneipe kurz vor dem Schließen mit ein paar suizidgefährdeten, einsamen Säufern, die C ocktailkirschen für Erdkugeln halten.Irgendwo fiel eine Laudate auf den Marmor - "Das ist ein Zeichen", wisperte eine Frau hektisch und deutete Richtung Kuppel.Allein die Fahrt nach O. war schlichtweg bedrückend gewesen, es ging über Dörfer über Dörferüber Dörfer, die alle öd, transsilvanisch und verlassen wirkten und außer ihrem Namen kaum zu unterscheiden waren. In einem Dorfgasthof hatte ich schnell eine Leberknödelsuppe hinuntergeschlungen, mir schräg gegenüber war nur ein Schachspieler gesessen, der auf Gesellschaft bzw. einen Gegenspieler wartete. Ich spielte kauend ein paar Züge, nur damit ich nicht so angestarrt wurde. Kurz vor O. war schließlich mein rechter Vorderreifen geplatzt, ich musste ihn bei dichtem Schneegestöber wechseln und fluchte w ie ein Kutscher. Unter meinen Fingernägeln saß noch schwarze, ölige Schmiere, die nicht wegzubekommen war.Schweigen, Räuspern, schweigendräuspernde Blicke."Das war ein Zeichen", hörte ich wispern. Ich drehte michvorsichtig um, wieder dieser Zeigefinger nach oben.Ich fragte mich, wie er jetzt wohl aussah ... Insgeheim erwartete ich immer drastische Änderungen wie plus/minus 25 Kilo oder ein drittes Ohr. Ob ich seine Stimme wieder erkannte, ich konnte mich an sie nicht erinnern, konnte sie nicht in mir herbeirufen, nicht mal, wenn ich Wegen-Sätze konstruierte. Der Robert, Robert Meigader, Meigader mit e-i. Er hatte am Morgen immer dunkelgraue Flecken auf den Fingern und am Hemdsärmel gehabt von den Wirtschaftsteilen aus drei abonnierten Tageszeitungen, ich weiß noch, dass zu Beginn unserer Beziehung mein Gesicht in der Früh nach seinem Aufbruch in die Kanzlei oft aussah wie kurz mal in den offenen Kamin gefallen. Seine Mutter hatte mir bei den wenigen Besuchen in Bad Kohlgrub Berge von Apfelstrudel vorgesetzt und sogar einen ihrer geliebt-glitschigen Molche nach mir benannt. Wahrscheinlich hatte Robert den dann auf Nachfragen der Mutter bezüglich meiner Person statt einer Antwort verschluckt wie Kevin Kline die Goldfische in "Ein Fisch namens Wanda". Nur damit er weg war, versteht sich, der Molch und mein Name. Sandra und Wanda - das klingt verdammt ähnlich.Ein Zeichen, musste ich grinsen.Ein paar Frauen kamen herein, etwa fünf bis acht Jahre älter als ich und viel zu elegant für eine Samstagabendmesse. Sie kicherten wie Teenager beim Landschulheimaufenthalt, zupften an ihren hinbetonierten Haaren herum und verrenkten sich die Köpfe. Ein feindseliger Blick traf mich von einer blonden Frau mit einem johannisbeerroten Blazer. Ich verstand. Ich war also Konkurrenz, sie hatten sich wegen Robert so aufgeruscht. Ich musste lächeln. Kampf um den Pfarrer. Eine andere stöckelte mit einem Berg Laudaten heran und verteilte sie in der ersten Reihe wie Speisekarten. Wieder wurde ich angestarrt. Ich tat so, als würde ich meinen Schlüssel suchen und wühlte in sämtlichen verf ügbaren Taschen herum, bis auch wirklich jeder Gegenstand geraschelt oder geklimpert hatte. Robert musste also ganz gut hier bei seiner weiblichen Pfarrgemeinde ankommen, vielleicht machte er lebendi ges Bibellesen oder mitternächtliche Beichtabnahmen; ärgerte mich das? Na ja ... egal war etwas anderes.Langsam füllte sich die lauschige Kapelle, vor mir nahmen zum Glück so viele Leute Platz, dass man mich von vorne nicht mehrsehen konnte. Neben mich setzte sich eine Großfamilie im Trachtengewand mit einem schreienden Kind, das erleichterte mich geradezu, wenigstens ein bisschen unverfälschtes Leben hier.Von irgendwoher gongte es, im Zweifelsfall aus der Sakristei, alle standen in militärischer Eile auf und intonierten "Von guten Mächten still und treu geborgen", aus der ersten Reihe kam eine Art Jaulen, ich versuchte einen Blick auf Robert zu erhaschen, sah zufällig zur Seite und fuhr zusammen. Robert schritt in einem grünen Talar von hinten nach vorne durch den breiten Mittelgang in Richtung Altar, flankiert von zwei hobbitgroßen Ministranten, ich sah nur ein Stück vom Profil und seinen Hinterkopf. Ganz dichte dunkelbraune Haare, immer noch. Als er sich am Altar umdrehte, setzte zeitgleich die Orgel und mein Herzschlag aus. Er sah immer noch aus wie George Clooney auf einem Faschingsball. Er lächelte salbungsvoll, wobei er dramatisch beide Arme spitzwinklig in die scheinbar zentnerschwere Kapellenluft schob. Robert war und blieb ein Verteidiger, jetzt verteidigte er den römisch-katholischen Glauben, ein Mandat für die Ewigkeit sozusagen, Massivmöbel f ür die läuterungswillige Seele. "Liebe Gemeinde" - auf dieseWorte setzte sich alles schlagartig hin, ich kam gar nicht so schnell mit, weil ich Roberts Stimme zu analysieren versuchte, vor allem das Wort "Liebe" - "ich darf Sie herzlich" - er dr ückte seine Hand in die linke Brustgegend (was für ein Schauspieler, dachte ich) - "zu diesem Gottesdienst willkommen heißen, zum Festgottesdienst der heiligen Fami lie an diesem Samstag nach den Weihnachtsfeiertagen". Was er im Anschluss daran sagte, bekam ich nicht mit, weil das Kind schrie, es wurde vorne eine rote Nummer eingeblendet, jeder raschelte hektisch in der Laudate herum und schmetterte "Kyrie eleison". Robert sang mit, laut, hell und gut verständlich, man hörte ihm gerne zu, und er meisterte den Kanon mit Bravour, obwohl in der ersten Reihe vokalisch alles drunter und drüber ging. Das Lied war zu Ende, Robert setzte sich, und die blonde Frau mit dem Feuer blazer stakste mit großer Gebärde über die drei Treppen dem Mikrofon einer Art Rednerpult entgegen. Sie zog aus einem unteren Fach des Pultes eine dicke Bibel hervor, schlug sie an einer wohl vorher markierten Stelle auf, drehte den Kopf zu Robert, der nic kte göttlich, und die Wangen der Lady in Red begannen zu glühen (mir fiel schlagartig das Lied "Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen" ein, das wir in der Kommunionsvorbereitungsgruppe oft gesungen hatten). "Lesungaus dem Evangelium nach Lukas: Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passahfest. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem und seine Eltern wussten's nicht" - sie hielt inne und warf einen Blick in die Kirchenrunde wie ein Bundeskanzler im Plenum, der gleich einen Reaktorunfall bekannt geben muss, Robert starrte versunken in eine vor ihm züngelnde rote Kerze. Sie fuhr fort, mein Blick wanderte suchend weiter zum Hochaltar, hinter dem ein kunstvolles Dreieck aus leuchtenden Christbäumen drapiert worden war, die vielen Lichter sahen an den Rändern meiner Kontaktlinsen funkelnden Tigeraugen ähnlich, mit einem roten Punkt in der Mitte. All das kam mir so fremd vor in Verbindung mit dem Mann im grünen Talar. Robert hatte Weihnachten früher gehasst und war regelmäßig nach Seefeld zum Skifahren abgehauen. "Bloß kein Glitzerklimbim." In Seefeld hatte er sogar das zimmereigene Plastikbäumchen auf den Flur geschoben, zum Ärger des Putzpersonals, die mit ihren Wägen nie an den mit leicht zerbrechlichen Kugeln behangenen Zweigen vorbeimanövrieren konnten. Robert hatte sich trotzdem durchgesetzt oder den Baum einfach in den Lift gestellt und auf >ERDGESCHOSS< gedrückt."Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Aus dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus." PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung

成都德语培训班:德文短篇:Die BegegnungAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkma lgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl musste an den Traum der vergangenen Nacht denken, es war als wenn er es erlebt hätte, doch nicht wie ein Traum. Er sah dies e Frau vor Augen, schlank, dunkle lange Haare und ein Lächeln, das er zuvor noch nie gesehen hatte. Er durfte jetzt nicht träumen, denn er musste in die Firma, um 11.00 Uhr war ein Meeting mit einem Vertreter des Architekturbüros angesagt, das den Neubau seiner Firma geplant hatte. Heute sollte der Vertrag zum Abschluss kommen. Er zog einen seiner Designer-Anzüge an, damit er auch einen vorbildlichen Eindruck hinterließ, so wie es seine Mitarbeitergewohnt waren.Frankfurt war um diese Jahreszeit eine schreckliche Stadt.Überall stinkende Autos und diese vielen Hochhäuser. Deshalb hatte er ein Grundstück am Stadtrand gekauft und dort wollte er ein Bürogebäude bauen, in dem er und seine Mitarbeiter sich wohl fühlen sollten.Er stieg in seinen Porsche und fuhr zu seiner Firma, nichts ahnend was ihm bevorstand. Er begrüßte wie jeden morgen seine Mitarbeiter. Die meisten von ihnen waren seit Beginn vor 5 Jahren hier und wussten ihren Chef zu schätzen. Karl setzte sich in sein Büro bereitete die Unterlagen für die bevorstehende Besprechung vor, erledigte noch ein paar Telefonate und begab sich dann in das moderne nach Feng Shui eingerichtete Besprechungszimmer. Sheryll hatte die Pläne und Unterlagen des Bau-Projekts für die Werbeagentur Karl Weber im ICE noch einmal genau durchgesehen und überlegt wie sie die Pläne dem Chef der Firma Weber am besten schmackhaft machen konnte. Der Zug fuhr in den Bahnhof Frankfurt ein. Schnell kämmte sie noch ihre schwarzen langen Haare, rückte ihren kurzen Rock des Kostüms zurech t und verließ dann den Zug. Sie fuhr mit dem Taxi direkt zur Werbeagentur Karl Weber. Sheryll ging die Treppen ins 1. Obergeschoss hoch und stand nun vor der Tür der Werbeagentur. Sie drückte auf die Glocke und ausder Sprechanlage ertönte die Stimme ein er Frau die fragte: "Wen darf ich melden?""Sheryll Wineberger vom Architekturbüro Stahlbauer in Köln." Die Tür klickte und Sheryll trat ein. Sie wurde in ein Besprechungszimmer geführt, das sie mit der Feng Shui Einrichtung sofort faszinierte.Über den großen Tisch gebeugt stand ein Mann, groß, schlank, leicht angegrautes Haar. Sie sagte spontan: "Guten Tag Herr Weber komme ich zu früh?"Karl drehte sich um und stand wie versteinert da. Er traute seinen Augen nicht und brachte kein Wort aus seiner Kehle. Das war sie! Die Traumfrau aus dem Traum der vergangenen Nacht. Das konnte doch nicht wahr sein. Er rieb sich die Augen, schaute auf seine Unterlagen, dann noch einmal auf die Frau, doch diese stand immer noch an der selben Stelle und sah auch noch immer genau so aus wie die Frau aus dem Traum.Langsam ging er auf sie zu. Er schaute sie von oben bis unten an und sagte: "Guten Tag Frau Wineberger, schön Sie kennen zu lernen."Sheryll stand da, schaute Herrn Weber an reichte ihm die Hand und fragte: "Warum haben Sie mich eben so angestarrt? Hatten Sie jemand anderen erwartet oder entspreche ich nicht ihrenVorstellungen?"Karl wusste nicht was er sagen sollte. Er konnte dieser Frau doch nichts von dem erotischen Traum der vergangenen Nacht erzählen. Er spürte wie sein Gesicht rot wurde bis zu den Ohren. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert. Früher als er noch 15 oder 16 Jahre alt war, aber doch jetzt nicht mehr, er mit seinen 39 Jahren. Es war ihm so peinlich, dass er sich sofort umdrehte, ihr den Rücken zuwendete und zum Tisch ging und dabei murmelte: "Es war gar nichts Frau Wineberger, Sie haben mich nur an jemanden erinnert."Karl Weber und Sheryll Wineberger verhandelten bis zum Abend über die Pläne und Unterlagen des neuen Bau-Projekts der Werbeagentur. Als sie endlich alles durchgesprochen hatten und sich schließlich auch einig wurden, war es bereits 18.30 Uhr und in der Werbeagentur war es still geworden. Karl und Sheryll waren die einzigen die sich dort noch aufhielten.Obwohl sie Gebäck un d Kaffee zur Verfügung hatten war Karl hungrig geworden. Er wusste nicht ob er Sheryll fragen sollte ob sie mit ihm zu Abend isst. Doch sie kam ihm zuvor. Sheryll packte ihre Unterlagen zusammen und sagte: "Können Sie mir ein Lokal in der Nähe empfehlen in dem ich vor der Rückfahrt noch eine Kleinigkeit essen kann? Oder kommen Sie mit?"Karl ergriff die Gelegenheit und sagte: "Ich kenne ein kleines italienisches Restaurant um die Ecke, wo ich auch sonst immer hingehe. Wenn Sie mitkommen wollen, lade ich Sie gerne ein." Karl ergriff die Gelegenheit und sagte: "Ich kenne einen kleinen Italiener um die Ecke, wo ich auch sonst immer hingehe. Wenn Sie mitkommen wollen, lade ich Sie gerne ein."15 Minuten später saßen Karl und Sheryll bei einem Glas Wein und Spaghetti Funghi beim Italiener um die Ecke und unterhielten sich. Zuerst nur geschäftlich, doch dann kam die alles entscheidende Frage von Sheryll: "Entschuldigen Sie bitte Herr Weber aber es würde mich schon interessieren wem ich denn ähnlich sehe, wie Sie mir heute morgen sagten."Karl war leichenblass geworden. Wie sollte er es ihr nur sagen. Er bestellte noch eine Flasche Barolo und zwei Grappa und sagte noch kein Wort. Sheryll saß da und wartete. Als der Grappa vom Kellner gebracht wurde, reichte er Sheryll das Glas und sagte zur ihr: "Frau Wineberger haben Sie etwas dagegen wenn wir du sagen?" Sheryll war überrascht, mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Doch Karl war ihr sehr sympathisch und so sagte sie: "Nein warum sollte ich. Prost! Ich heiße Sh eryll."Karl bekam langsam wieder Farbe in sein Gesicht und sagte: "Ich heiße Karl, es ist schön, dass ich dich kennen lernen durfte."Als Sheryll und Karl noch ein Glas Wein getrunken hatten, löste sich die Zunge von Karl etwas besser und er sagte zu Sheryll: "Ich muss Ihnen nun etwas erzählen, das Sie mir vielleicht nicht glauben werden, doch es ist wirklich die Wahrheit."Karl erzählte ihr von dem Traum der vergangenen Nacht, zwar nicht in allen Einzelheiten, das hatte noch Zeit, doch die wichtigsten Dinge kamen in der Erzählung vor.Sheryll saß da und hörte wie gebannt zu. Sie konnte es wirklich kaum glauben, doch sie spürte, dass sie sich auch von Karl unheimlich angezogen fühlte.Karl nahm den Kopf von Sheryll in beide Hände, schaute ihr in die Augen und sagte: "Bitte glaube mir, es ist die Wahrheit und ich bin so glücklich dich heute in der Wirklichkeit getroffen zu haben. Ich hoffe wir sehen uns wieder und nicht nur geschäftlich!"Er küsste sie zärtlich auf dem Mund.Sie ließ es geschehen und s agte dann: "Ja Karl! Ich will dich auch wieder sehen."Karl begleitete Sheryll zu ihrem Zug, küsste sie zum Abschied noch einmal zärtlich. Als der Zug abfuhr wussten beide, dass dies nicht das letzte Mal war, dass ihr Zusammentreffen wohl vorbestimmt war und dass sie sich sicher bald wieder sehen würden.Karl ging mit einer unheimlichen Zufriedenheit nach Hause undSheryll lehnte sich in ihren Sitz des ICE's und sah bei geschlossenen Augen nur noch das Gesicht von Karl.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训机构:德文短篇:Verloren und wiedergefunden

成都德语培训机构:德文短篇:Verloren undwiedergefundenAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Schwach schien die Sonne in Sherylls Fenster,als jene den Westerwald durchfuhren.Für einen Moment verharrte sie dort,den Blick aus dem Fenster gerichtet, gar schien für jenen Moment die Welt still zu stehen,nein,in Zeitlupe an ihr vorbei zu schlendern.Ein Lächeln der Kindheit legte sich auf ihre Lippen,erinnerte sie sich an ihren Opa,der ebenso,an solchen Tagen mit dem reich verzierten Wanderstock die kleine Straße zu ihrem Hofe entlang spazierte.Hatte sie tatsächlich all jenes vergessen…Karl,der wie gefesselt,das doch alt bekannte Bauwerk betrachtete,griff nach seinem Mantel und entsprang seinem sonst so strikten Tagesablauf, um einfach die wohl letzten Sonnenstrahlen des Jahres einzufangen. Einst war ich mal Künstler,doch heute,da male ich,da zeichne ich,da entwerfe ich Kunstwerke,nur ein Künstler bin ich nicht.Karls Gedanken schienen von der frischen klaren Luft,aus dem Gemisch aus Herbst und Winter,wieder klar zu werden.Zu viele Farben hatten seinen Verstand eingebunden und nicht mehr frei werden lassen.Hatte er tatsächlich all jenes vergessen…Ohne Pause,voller Eile preschte der Zug,wie eine alte Kutsche,deren Pferde vom Kutscher zu Tode getrieben wurden.Sheryll versank in ihrem Sitz,beschämt,wie ein Kind,hatte sie denn wahrlich vergessen,wie wunderschön die Welt da draußen war.Hatte sie wahrlich vergessen,wie sehr ihre Großeltern ihre Liebe verdienten. Aufgezogen,aufgewachsen,zu einem besonderen Menschen gemacht,und nun…abgeschoben.Sie hatte sie abgeschoben für Ruhm,Geld und Karriere!Seine Füße hatten ihn getragen,nicht wissend wohin,stand er plötzlich vor einem dieser gläsernen Hochhäuser,die er kannte wie seineWestentasche.Im Innern sah er das gekrönte Werk seines Kopfes,seiner Hände stehen. Viele Menschen gingen in der Eingangshalle daran vorbei,und es schien zu verblassen.Karls Werk,Karls Projekt,welches ihn zwei Jahre einspannte,zwei Jahre sein Privatleben nahm,wurde ignoriert.Nicht dass es ein schier kränkender Schmerz war,der ihn ereilte,nein, Karl brach in sich zusammen,denn er wusste,er hatte die Magie in seinen Händen verloren.Langsam rollte der Zug in den Bahnhof ein,und Sherylls plötzliche Angst vor der Hektik,machte sie gar panisch.Sie liebte doch Hektik,na ja, zumindest nahm sie sie einfach immer so hin.Doch der Strom der vielen Menschen nahm sie wieder mit,ließsie vergessen, was sie eben noch empfand.Draußen atmete sie tief ein,nicht ob der Hektik,die sie eben noch befürchtete,nein,weil sie den Kampf der Grosstädter gewonnen hatte. Sieg!Karl wandelte wie betäubt durch die Straßen,in Träumen in einer kleinen italienischen Stadt,deren Sommerwind ihn sanft umschmeichelte.Dort hatte er seine Magie gefunden,in diesem verschlafenen Ort irgendwo in Italien.Ein Seminar zog ihn nach Florence,doch die große Stadt hatte ihm Unbehagen bereitet,und trotz ihrer phänomenalen Schönheit,die jedem Künstler wohl den Atem raubte,suchte er ein schlichtes Zimmer in einer Familienpension,morgens von dem Geschrei der koordinierenden Chefin des Hauses geweckt werdend.Mit dem Taxi fuhr Sheryll zum Hause ihres Zieles.Ein Geschäftshaus, zwischen all den Hochhäusern,welches sie etwas enttäuscht blicken ließ, hatte sie an etwas Größeres gedacht.Aber nun gut,ihr Projekt hatte sie nun so weit gebracht,sollte sie die Größe eines Hauses nicht aus den Bahnen werfen.Architekten sind Künstler,hatte ihr Großvater immer gesagt,doch sie hatte jene Kunst nie gesehen.Nein nein,hatte sie immer gesagt, Architekten sind Wissenschaftler.Pünktlich wie immer meldete sie sich bei der perfekt gestylte Dame der Rezeption."Hat man Sie denn noch informiert?""Informiert?Worüber informiert?"Und so schallten die Worte der Dame in ihrem Kopf.Für jemanden anderen entschieden…kurzfristig…nicht persönlich nehmen…gute Arbeit…aber nicht das,was sie sich vorstellten…Stillschweigend trat Sheryll auf die Strasse,beinahe ohrenbetäubend war die Geräuschkulisse.Karl war noch in seinen Träumen,und als er an Italien dachte,kamen ihm die Bilder,die Fotos wieder in Erinnerung.Ja,war er denn nicht mal Fotograf gewesen.Die Fotos hatten ihm die Liebe zur Kunst gegeben.Dochwo waren all die Fotos hin…Krach!..Der Kaffeebecher,der eben noch in seinen Händen weilte,zart wärmend,landete auf der weißen Bluse einer jungen Dame.Beide hatten wohl nicht aufgepasst,und an der großen Kreuzung,wo das alte Museum an der Ecke stand,trafen ihre Körper aufeinander.Beide haspelten aufgeregt ihre Entschuldigungen hinunter,Karl griff nach einem Tuch,führte es an die Bluse der Dame,hielt doch aber inne,wäre das Abtupfen ihres Busens wohl sichtlich unangebracht gewesen.Sie griff hastig nach dem Tuch,eine schier beschämende Situation,wischte sichüber die Bluse,völlig ruiniert.Erst nach einer Weile sahen die beiden hoch verlegenen Menschen sich an. Karl nahm seinen Mantel gerade ab,um ihn ihr umzulegen,als er ihr Gesicht vernahm.Verlegen ob seines Blickes,senkte Sheryll den Kopf leicht. "Verzeihen Sie",stotterte Karl nur hervor."Schon gut,es ist ja nichts passiert.""Nein,ich meinte gar nicht mehr den Kaffee,ich…Ich wollte Sie..nicht so…anstarren."Sheryll brachte nur ein nun zu tiefst beschämtes Lächeln zum Vorschein. "Und verzeihen Sie nun noch mehr,wenn ich Sie bitte,mir meine Magie wieder zu geben!"Eigentlich fuhr in einer Stunde Sherylls Zug,und diese Sätze des Mannes, der ihre Aufmerksamkeit erregte,drangen nur schwammig an ihr Ohr. Doch sie nickte nur,ohne zu wissen,was sie da tat,nur zu wissen,dass es richtig ist,was sie tun wird.Karl war mehr oder minderüberrascht,hatte er niemals mit dieser Antwort gerechnet.Doch aber auch ihm schien jene Begegnung kein Zufall zu sein. Karl nahm sie mit in sein Atelier,auf dem Weg dorthin redeten sie ununterbrochen und es schien,als würden sie sich seit einer Ewigkeit kennen.Karl verschoss4Filme,in unprofessionellen Posen,als plötzlich Sherylls Mobiltelefon klingelte."Ein Versehen?Ihre Sekretärin hat mich verwechselt?Haben Sie ein Glück, dass ich diesen Mann…dass ich noch in der Stadt bin,eigentlich wäre mein Zug vor drei Stunden gefahren!…Ja ja,sicher,ich bin schon unterwegs,ich komme gleich!"Karl nickte nur,reichte ihr ein Hemd,ging wortlos nach unten,ließseinen Wagen an…Hastig stieg Sheryll ein,band sich während der Fahrt noch das Haar. Wortlos dirigierte sie Karl durch die Straßen,stieg dann an der Kreuzung aus,keine Zeit zum Halten,lauter Hupen."Ich melde mich!",sagte sie noch,als sie ausstieg und in den großen Flügeltüren verschwand.Karl musste weiter fahren,doch schaute er noch lange in den Rückspiegel,bis er das Haus nicht mehr sehen konnte.Zu Hause entwickelte er die Fotos,und betrachtete die Schönheit dieser Frau,deren Namen er nicht mal kannte,geschweige denn sie den seinen. Ob sie sich melden würde oder nicht,er hatte seine Magie wieder gefunden, und sie ihre Kunst.Da klingelte die Tür….PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Der Verlust

成都德语培训班:德文短篇:Der VerlustAmselgesang weckt Tina in einen hellwarmen Märztag hinein. Ihr erster Blick fängt Nikos Profil neben ihr auf dem Kissen, der Umriss seiner Nase wie ein Ausrufezeichen hinter dem Morgen. Jedes Mal ist sie dankbar f ür diesen Anblick. Man kann nie wissen, wie oft er noch da sein wird. Es ist nicht selbstverständlich, dass man alles zu zweit beginnen kann, vor allem einen ganz normalen Tag mit Haaren im Waschbecken, verlorenen Pantoffeln und Brötchen mit Erdbeermarmelade. Dass jemand da ist, der einem einen Kuss auf den Nacken setzt und den Gürtel in der hinteren Schlaufe gerade rückt, wenn der sich mal wieder verdreht hat.Dass Niko sie anlächelt, nur so, wenn sie sich begegnen, auch wenn sie nur eine Kaffeetasse in die Küche getrag en hat und höchstens zwanzig Sekunden aus dem Zimmer war. Dass er in der Gärtnerei im selben Augenblick nach genau demselben Primeltopf greift. Dass er irgendwann das Bettenbeziehen übernommen hat, ohne je ein Wort darüber zu verlieren, weil er weiß, dass sie die Knopflöcher an den Bettbezügen zu klein findet und nicht leiden kann.Dafür saugt sie den Schmutz weg, den er jeden Tag ins Schlafzimmer bringt, weil er in all ihren elf gemeinsamen Jahren erst dort seine Straßenschuhe gegen die Pantoffeln tauscht und sich dann über die Spuren auf dem Teppich wundert. Ohne diese Erdkrümel würde Tina etwas fehlen. An den Krümeln sieht sie, dass die Tage vergehen wie sie sollten, mit Niko und viel Leben darin.Dieser Märztag ist ein Sonntag, kein Wecker und keine Arbeit reißt sie auseinander. Tina kann warten, bis auch Nikos Blick aufwacht und Niko sich zu ihr dreht und den Arm um sie legt und sie sich aneinander wärmen, ehe sie dem Tag entgegengehen. Sie freuen sich auf diesen Tag, nicht weil etwas Besonderes in ihm zu erwarten ist, sondern weil es ihn gibt und er ihnen gehört und er der Anfang vom Frühling sein könnte, da die Amsel so nachdr ücklich singt.Am Frühstückstisch teilen sie sich die Zeitung und das Staunen über den schnellen Wechsel von späten Schneescha uern und warmer Sonne vor dem Fenster. Sie stehen an die Heizung gelehnt und zählen die Krokusse draußen im neuen Beet, überlegen, wo sie in diesem Jahr die Sonnenblumen pflanzen sollen, damit die Schnecken nicht wieder alle auffressen.Dann trägt Niko de n Mülleimer hinaus, und als er wiederkommt, ist alles anders."Wie kann dir so was passieren? Wie kann man nur so dumm sein?", schreit er sie an. Er hält ihr einen Brief vor, den er draußen im Laub unter dem Apfelbaum gefunden hat. Ein wenig feucht ist er, eine Spur Erde haftet an der Ecke neben der Briefmarke, sonst ist er unbeschädigt.Tina fühlt, wie ein Riss durch alles geht und der Boden unter ihren F üßen ins Rutschen gerät. Sie weiß, dass Niko ein wenig jähzornig ist, immer dann, wenn sie es am weni gsten erwartet. Ebenso weiß er, dass sie manchmal unordentlich ist oder ihre Gedanken ganz woanders sind als sie selbst.Das ist bei ihnen beiden eben so, so wie das junge Gras grün ist und die Ostereier bunt sind. Sie haben versucht sich zu ändern, aber es gelingt nur ansatzweise, verschwindet auch wieder, so wie die neue Farbe am Gartenzaun sich nach einer Weile löst.Der Brief ist ein Bankbrief, nicht sehr wichtig, aber eben auch nicht ganz unwichtig. Er muss Tina vor ein paar Tagen aus der Hand geflattert sein, als es so stürmisch war und sie schnell wieder ins Haus gerannt ist mit dem dicken Stapel Post aus dem Kasten am Tor. Er wird in der Zeitung gesteckt haben und ist herausgerutscht und für den Wind zum Spielzeug geworden, der das blaue Kuvert dann achtlos unter dem Apfelbaum liegen ließ. Jetzt hat er es in einer neuen Laune Niko direkt vor die Füße geweht. Natürlich hätte es auch für immer verschwunden bleiben können oder einem Unbefugten in die Hände geraten.Tina entschuldigt sich, kann es aber nicht lassen anzumerken, dass Niko das hätte auch passieren können, wenn er derjenige wäre, der die Post hereinholt. Die Worte lassen sich einfach nicht verschlucken, sie witschen aus ihr heraus, ehe sie sie festhalten kann. Sie nehmen nur noch mehr Licht aus dem Morgen.Er wäre nie so blöd, sagt er, weil seine Wut, von der er gar nicht weiß, woher sie kommt, noch keine Zeit hatte, wieder klein zu werden. Er weiß ja, dass diese Wut viel größer ist als der alberne Brief, und er ärgert sich über sich selbst. Darum ist es auch nicht gut, dass Tina, in die von seiner Wut etwas hinübergeschwappt ist, ihn einen Macho nennt. Das ist ungerecht, sie wissen es beide, aber auch er war ungerecht.Eigentlich ist es ihnen schon wieder egal, der Brief und der Ärger sind so winzig, wenn man sie auf die Waage legt, gegen das, was sie sonst haben, gegen die Zärtlichkeit nämlich, das blinde Verstehen, die gemeinsamen Wege, die Erinnerungen und die Hoffnungen.Aber die Wut ist langsamer und noch übrig, schwappt in ihnen und um sie herum wie eine Flutwelle aus zähem Schlamm und weiß nicht, wohin sie ablaufen soll. Aus der Wut wird Schweigen, bodenloses, hässliches Schweigen, und ein dumpfer Schmerz wie eine Prellung, als wären sie mit dem Gesicht gegen eine geschlossene Glastür gerannt, jeder von einer Seite.Er dreht im Wohnzimmer die Musik auf volle Lautstärke und sagt, er wolle seine Ruhe haben.Sie geht in ihr Zimmer am anderen Ende vom Haus, sitzt eine Weile ganz still. Als sie Angst bekommt zu zerspringen, wenn sie noch länger auf ihren Atem und die Leere lauscht, fängt sie an zu bügeln. Erst ihre Blusen, dann seine Hemden, aber die Hemden machen sie traurig, weil sie ihn darin sieht und spürt, und dabei er ist doch so erschreckend weit weg.Als die Hemden ein säuberlic her Stapel sind, viel glatter als ihre Gedanken, geht sie nach Niko sehen, lugt vorsichtig um die Ecke. Ihre Wut ist verdampft, zusammen mit dem Wasser aus dem Bügeleisen. Jetzt ist da noch die Traurigkeit, die aber schwer wiegt, so schwer, dass sie sie keine Sekunde länger allein tragen mag.Niko sieht sie, ohne den Kopf zu wenden. Er macht keinen Schritt, dreht nur die Musik noch lauter.Später sieht Niko seinerseits nach Tina, wirft einen behutsamen Blick in ihre Tür. Sie wendet den Blick auf die Bügel wäsche und ihm den Rücken zu.Er holt sich eine Strickjacke aus dem Winterschrank, ihm ist unerklärlich kalt.Irgendwann fragt sie ihn, ob er essen wolle, und bekommt nur ein Knurren. Sie kocht wie immer, klammert sich an der Gewohnheit fest und am Löffe l. Sie ruft, ohne Antwort. Isst drei Bissen ohne Appetit und stellt für ihn einen sorgsam zugedeckten Teller auf die Wärmeplatte, gefüllt bis zum Rand und mit einer Blume aus Ei und Petersilie dekoriert.Dann geht sie in den Garten, zieht das erste Unkraut heraus. Niko hat die Vögel gefüttert, den ganzen Winter lang, und Tina hat auf dem Sofa auf seinem Schoß gesessen und sie beobachtet. Die Kerne, die heruntergefallen sind, werden jetzt zu kleinen grünen Versuchen, aber sie kann es ihnen nicht erlauben, denn an diese Stelle sollen ja die Sonnenblumen. Tina kann sich nicht konzentrieren, sie wartet auf Nikos Schritt, und darum bleiben manche von den kleinen grünen Versuchen stehen und zielen weiter Richtung Himmel.Als es zu regnen beginnt und ein scharfer Wind aufkommt, ist sie ganz sicher, dass Niko jetzt kommt und sie hereinholt oder ihr wenigstens denRegenmantel bringt, aber als sie durchs Fenster schielt, schaltet er zwischen Fußball und dem Wetterbericht hin und her.Sie macht einen Schritt ins Haus und dann doch wieder zurück. Drin ist ihr, als wäre sie in die alte Presse geraten, in der sie im letzten Jahr Herbstblätter getrocknet hat, um Bilder daraus zu machen.Die Straße hinunter gibt es einen schmalen Wald und einen langsamen Bach, der sich in die Erde gegraben hat. Die Sonne hat den Schauer wieder verdrängt. Tina hockt sich an den steilen Abhang und sieht auf das Glitzern im Wasser. Sie wickelt sich in ihre Arme, hofft, dass die Sonne, die schon tief Richtung Abend gerutscht ist, den bitteren Raureif in ihr verwischt."Alles in Ordnung?", fragt ein älterer Mann, der mit seinem Schäferhund vorbeigeht und leicht und sorglos aussieht.Sie sieht zu ihm auf, weiß nicht, was sie antworten soll. Kann doch nicht ja sagen, es wäre so ungeheuer gelogen. "Die Weidenkätzchen blühen schon", sagt sie schließlich, weil es die Wahrheit ist."Ja, endlich Frühling", stimmt er zu und geht weiter.Aber sie will den Frühling da haben, wo er hingehört, zwischen Niko und ihr soll er wieder sein, jetzt sofort. Was soll sie sonst machen mit ihrer Sehnsucht, die unerträglich, atemlos und wundervoll zugleich ist. Sie wird zu Niko gehen, ob er möchte oder nicht. Die Sonne fällt schon hinter die Häuser. Wenn sie sich nicht wiederhaben, ehe es Nacht wird, wer weiß, ob sie ihn je findet.Doch sie kann sich auf einmal nicht rühren, etwas lähmt sie, etwas in dem Abendschatten, der über den Bach kriecht, immer näher kommt. Es ist eineTrauer, die viel größer und dunkler ist als die Traurigkeit von vorhin. Sie spürt, dass jemand gestorben ist. Oder etwas.Der alte Herr mit Hund kommt von seinem Spaziergang zurück. Der Hund ist nass, müde und zufrieden."Sie sitzen ja immer noch da", sagt der Mann und setzt sich auf einen Stein, ein Stückchen entfernt von ihr. Der Hund legt sich daneben. Beide sehen Tina sie sich an, mit einer freundlichen Frage in den Augen.Tina Sie holt tief Luft. "Wir haben uns heute früh gestritten, mein Mann und ich", sagt sie, als reiche das als Erklärung."Und Sie sind sehr traurig", sagt der alte Herr. Der Hund wedelt einmal mit dem Schwanz."Schlimmer. Es ist ein Gefühl, als wäre jemand gestorben", sagt Tina."Ja", sagt der alte Herr. "Es ist der Tag. Dieser Tag, der euch beiden gehört hätte, ist gestorben, ohne Licht darin. Ihr habt ihn nicht gele bt. Habt ihn einfach weggeworfen." Seine Stimme ist leise, aber deutlich, und jedes Wort bohrt schmerzlich in Tina herum. "Andere Dinge, die man verliert, kann man wiederfinden. Diesen Tag niemals. Du kannst um die Welt reisen und wirst ihn niemals einholen. Er ist für immer verloren."Der Hund hebt den Kopf und knurrt einmal."Du kannst ihn durch keinen anderen ersetzen", fährt sein Herr unerbittlich fort. "Egal, was ihr anstellt. Ihr könnt noch vierzig Jahre miteinander aufwachen und jeden Tag mit einem Lächeln beginnen, ihn Handin Hand verbringen und abends mit Kerzenlicht und einem langen Kuss beenden, aber diesen hier werdet ihr nie wiederbekommen. Wenn ihr eines Tages auseinandergehen müsst, wird er in eurer Geschichte fehlen. Ein Loch darin sein."Tina scharrt nervös mit der Hand in der feuchten Erde, ohne es zu merken."Seht euch vor", sagt der alte Herr und steht mühsam auf, "dass es nicht zu viele davon werden." Er stützt sich einen Moment auf seinen Hund, dann gehen beide auf den Weg zurück. J etzt erst fällt Tina auf, dass er wirklich sehr alt ist. Sein Rücken ist gebeugt und sein Atem kurz. "Und übrigens", sagt er noch, "Jemand anderes hätte diesen Tag vielleicht dringend gebraucht." Dann verschlucken ihn die Schatten.Tinas Trauer bleibt und mischt sich mit Entsetzen. Sie blickt hinunter und kann in der Dämmerung gerade noch erkennen, dass ihre Hand einen H ügel wie ein kleines Grab gescharrt hat. Sie steckt zwei winzige Äste zu einem Kreuz darüber und legt ein Gänseblümchen darauf, das seine Blütenblätter in der feuchten Abendluft schon geschlossen hat.Dann springt sie auf und rennt dahin, wo Niko ihr schon mit offenen Armen entgegeneilt und sie so fest und lange hält, dass sie weiß, es ist ihnen nichts verloren gegangen.Außer diesem Märzt ag.Noch lange danach huscht der für immer verlorene Tag und ihr Erschrecken darüber durch Tinas Leben wie ein Gespenst. In keinem Frühjahr pflanzt sie Sonnenblumen, ohne an die Samen zu denken, die sie an jenem Tag nicht mit Niko gesät hat. Wenn sie Niko s Hemden bügelt, flackert eine Trauer in ihr auf. Und wenn sie gekocht hat, freut sie sich darüber, dass sie nicht allein am Tisch sitzt.Sie streiten sich weiterhin hin und wieder, über alle Jahrzehnte hinweg, denn Niko ist ein wenig jähzornig und Tina u nordentlich und mit ihren Gedanken gelegentlich ganz woanders, und das ändert sich nicht, so wie der Gartenzaun an derselben Stelle bleibt, egal welchen Anstrich er bekommt.Und doch gehen sie sorgsamer mit der Zeit um und morden nie wieder einen ganzen Tag, der ihnen anvertraut worden ist.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
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成都德语培训机构:德文短篇:Zurückgeblieben undvergessenAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Die Zeit wollte nicht vergehen. Er schaute auf seine Armbanduhr, verglich die Zeit auf der Kirchturmuhr mit seinem Handy, sah auf die kleine Digitaluhr oberhalb des Tresens. Sie hatte noch immer nicht angerufen. Nicht, dass sie gesagt hatte, sie würde es tun, schließlich waren es schon einige Wochen seit er das letzte Mal ihre Stimme gehört hatte. Seit er nach unzähligen Anrufen im Hotel den richtigen Portier erwischt hatte, der ihn durchstellte. Es war hoffnungslos, doch Karl hoffte weiter.Abfinden, dass nicht irgendwann eine Nachricht kam, würde sein Herz noch mehr erdrücken. Auf der Kirchturmuhr war es schon fast fünf.Sherryl musste sich beeilen. Der Zug hatte zwar nicht Verspätung, aber sie hatte wenig Zeit, wenn sie noch rechtzeitig den Architekten in der Kirche wegen der Renovierung treffen, bei ihrer Schwester noch auf einen Sprung vorbeischauen und um 21 Uhr noch einmal zum Flughafen, den Flieger nach Paris erwischen wollte. Die Zeit war einfach zu knapp.Karl zahlte seinen Kaffee, sah noch einmal auf sein Handy, machte sich auf den Weg in die Kirche. Die Sonne hatte die letzten Strahlen irgendwo hinter de n Dächern zurückgezogen. Er würde eine Kerze anzünden. Ein wenig beten. Den Schmerz hinter ein paar Gebeten verstecken. In dem dunklen Gebäude würde es nicht auffallen wenn die Tränen seine Wangen hinunterflossen. Neben alten Frauen würde er wieder auf die Knie fallen und sie würden glauben er betrauere seine eben verstorbene Gattin. Eine Frau, die nicht tot war, nur weg."Hören Sie zu, wir zahlen ihnen keinen Schaden, wenn die Brandschutzmaßnahmen nicht ordnungsgemäß erfüllt werden." Sherryl klopfte gedan kenverloren auf eine der Säulen. PaterMoritz öffnete den schmalen Eingang zum Turm. "Wir können nicht einfach darauf verzichten den Aussichtsturm zu benutzen. Er ist einer der wichtigsten Gründe, warum Besucher hier herkommen, aber ohne Versicherung könne n wir uns nicht leisten jemanden da raufzulassen. Für den Fall der Fälle kommt uns das zu teuer."."Natürlich kann man versuchen, " der Architekt räusperte sich, "die Holztreppen mit Stein zu ersetzen aber ich befürchte da spielt die Baubehörde nicht mit. Wenn der Turm denkmalgesch ützt ist wie sie sagen, wird da keine Genehmigung durchgehen. "Sherryl seufzte, blickte noch einmal in ihre Unterlagen, "Ich werde noch einmal mit meinem Chef sprechen, vielleicht kann ich ihn überreden doch einen Vertrag abzus chließen. Doch will ihnen da keine Hoffnungen machen.Wenn überhaupt, werden wir vermutlich nicht herumkommen ihnen eine weitaus höhere Prämie zu verrechnen.""Ich verstehe. Danke, dass sie sich darum bemüht haben sich persönlich die Sache anzusehen!" De r kleine dicke Pfarrer sch üttelte Sherryl und dem Architekten die Hand. "Ich würde sie zwar gerne auf einen Tee in die Pfarrkanzlei einladen aber ich muss mich jetzt für meine Predigt herrichten. Wenn sie wollen,sind sie herzlich eingeladen ihr beizuwohne n. Er fängt in einer halben Stunde an."Sherryl entschuldigte sich, sie würde ihren Flieger nicht mehr erwischen, wenn sie nicht unverzüglich aufbrach und auch der Architekt bedauerte, hatte er doch noch ein wichtiges Treffen in seiner Kanzlei, versprach aber das nächste Mal mit Sicherheit mehr zu Zeit haben. Sie verabschiedeten sich, Pater Moritz humpelte in den hinteren Teil der Kirche, der Architekt verschwand durch die Vordertür.Sie nahm sich kurz Zeit um den Innenraum des Gebäudes noch einmal zu bet rachten. Es war eine wunderschöne Kirche, leider aber war ihre Versicherung nicht auf Schönheit, sondern auf Gewinn bedacht. In der Ecke saß ein zusammengesunkener Mann. Er hatte ihr Gespräch verfolgt.Sie hatte bemerkt wie er den Kopf gehoben hatte, als sie erwähnte, dass sie in die Bretagne fuhr, dass er ab dem Zeitpunkt den Blick immer wieder den dreien zuwandte, ihre gesagten Sätze mit den Lippen nachformte. Sie war eine gute Beobachterin.Doch der merkwürdige Mann wurde gleich darauf aus ihren Gedank en verbannt. Sie war schon spät dran. Die Diskussion hatte sie viel zu lange aufgehalten. Ihrer Schwester musste sieabsagen, der Flieger würde sonst ohne sie starten. Der Wind auf dem Platz schlug ihr hart entgegen.Sie hatte ihren Schal vergessen."Dinan sagten sie?" Sherryl drehte sich um. Der Mann aus der Kirche hielt den Seidenschal in seinen Händen. "Ja!", erwiderte sie verwundert und erfreut nicht noch einmal in das Gebäude zur ückzumüssen, "Ich muss mich beeilen, dass ich mein Flugzeug noch rechtzeitig erwische, sonst verpasse ich noch den TGV und meine Fähre. Vielen Dank! Wenn …!""Meine Freundin, sie ist auch in Dinan!" "Ist ein gut besuchter Touristenort, ich bin sicher es…" "Kathrin, Kathrin Schönbauer"Noch bevor er den Namen genannt hatte, wusste sie von wem er sprach. Die dünne Gestalt, das zerfurchte, hilflose Gesicht mit dem Spitzbart, eine große Narbe am Hals, die herausstechenden blauen Augen, darüber eine dicke Sorgenfalte und die kurzgeschorenen dunkelbraunen Haare, ein Bild, das sie schon einmal gesehen hatte. Das Bild, das ihr die Frau mit der goldenen Lockenpracht an der Bar gezeigt hatte."Vielleicht kennen Sie sie!"Eine lange Nacht, viele Zigaretten und einige Cocktails später hatten sie sich versprochen, auch nach dem Seminar noch Kontaktzu halten."Dinan ist wie gesagt eine Touristenstadt, ich kann mich nicht erinnern eine solche Frau getroffen zu haben…" "Vielleicht werden Sie meine Kathrin treffen, sie arbeitet auch bei einer Versicherung! Wenn Sie sie irgendwo sehen, sagen Sie ihr bitte, dass …, dass ich sie vermisse!"Die großen Augen hatten geleuchtet, als sie von dem Engländer geredet hatte, mit dem sie ihre Zukunft aufbauen wollte. Er war so anders, als die Männer, die sie bis jetzt kennengelernt hatte. So aufmerksam, so zuvorkommend, so rücksichtsvoll. Nicht aufdringlich."Sherryl, ich werde dich zu meiner Hochzeit einladen". Entsprang es ihr freudestrahlend, nachdem sie die Bilder von dem Haus in Jersey gezeigt hatte."Ich glaube nicht, dass ich sie dort treffen werde, der Zufall wäre zu groß!"Sie wendete den Kopf ab. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Ihn vor die bittere Tatsache stellen, dass Kathrin nicht einen Gedanken mehr an ihn verschwendet hatte, seit sie die Reste seines Photos im grauen Aschenbecher der Hotelbar versenkt hatte. Dass sein Name nur einmal noch gefallen war, einmal, als Kathrin einen Witz über ihn gemacht hatte?"Es tut mir leid, ich kann mich nicht länger mit ihnen aufhalten ich versäume sonst wirklich noch meinen Flug".Sie nahm ihren Schal. "Auf Wiedersehen!" Dann drehte sie ich um und hastete über den Platz zum Taxistand.Er rief ihr nach: "Mein Name ist Karl S….." Der Nachname wurde vom Wind übertönt. Sie erinnerte sich trotzdem. Karl Steinfeld. Der Mann, der sich an einem heiteren Abe nd in Asche aufgelöst hatte. Verbrannt von der schönen Blondhaarigen, deren beste Freundin sie nun war.Nachdem sie am Schalter eingecheckt hatte, blieb ihr noch eine ganze Stunde Zeit. Sie setzte sich in den Warteraum und beobachtete die gestarteten Flugzeuge, deren Umrisse im Himmel verschwanden bis nur mehr das fragmenthafte Blinken zu sehen war.In ihrer Tasche klingelte das Telefon. Ein SMS: "Hoffe du vergisst nicht auf die Junggesellenfeier morgen Abend. Liebe Grüße Kathrin."Sie hätte es ihm doch sagen sollen.PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。